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Wann können sich Johnson & Johnson-Geimpfte boostern lassen?
Coronavirus
Die Empfehlung der Stiko ist klar, Aussagen einiger Ärzte oder Arzthelferinnen haben aber irritiert. Sie haben sich widersprüchlich dazu geäußert, wann die Nachfolgeimpfung bei Johnson & Johnson möglich ist.
Wann sollen und dürfen sich Johnson & Johnson-Geimpfte ein zweites Mal gegen das Coronavirus impfen lassen? Diese Frage stellten gleich zwei Kolleginnen in der morgendlichen Konferenz in den Raum. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist klar. Die Aussagen ihrer Ärzte oder medizinischer Fachangestellten sorgte allerdings für Irritationen.
Denn laut der Empfehlung der Stiko sollen sich Johnson & Johnson-Geimpfte nach vier Wochen ein zweites Mal impfen lassen. Dann allerdings mit einem mRNA-Impfstoff, also Biontech oder Moderna. „Die Impfdurchbrüche sind ein großer Anteil der Johnson & Johnson-Geimpften“, erklärt der Selmer Arzt Dr. Rainer Hagemann, warum die zweite Impfung empfohlen werde.
Die Kolleginnen berichteten nun aber, dass ihre Hausärzte oder die medizinischen Fachangestellten ihnen mitgeteilt hätten, dass sie als Johnson & Johnson-Geimpfte frühestens nach sechs Monaten auftauchen könnten, um sich eine zweite Impfung zu holen. Dass das allerdings so nicht ist, bestätigen Hagemann und sein Selmer Kollege Dr. Michael Stockmann.
„Bei Johnson & Johnson können sich die Geimpften nach vier Wochen den Booster holen“, sagt Stockmann. Die Empfehlung der Stiko sei da eindeutig. Er und sein Team seien auch gerade dabei, den Patienten die Nachfolgeimpfung zu geben. Weil er aber von Beginn an weniger Johnson & Johnson geimpft habe, hielten sich die Zahlen in Grenzen.
Hagemann appellierte zudem daran, dass „die jetzt aus den Sträuchern kommen, die sich die Nachfolgeimpfung nach einer Johnson-&-Johnson-Impfung noch nicht geholt haben“. Nach vier Wochen – und nicht erst nach sechs Monaten.
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