Umgang mit Sterben, Tod und Trauer humorvoll in Selm beleuchtet

Hospizgruppe

Die Hospizgruppe Selm-Olfen-Nordkirchen ist durch den Umzug ihrer Geschäftsstelle ins Selmer Zentrum näher an die Menschen gerückt. Jetzt beleuchtet sie Sterben, Tod und Trauer mal ganz anders.

Selm

08.09.2021, 15:15 Uhr / Lesedauer: 2 min
Sie bereiten die Karikaturenausstellung der Hospizgruppe Selm-Olfen-Nordkirchen  vor: (v.l.) Dieter Niechcial (2. Vorsitzender) Dr. Antje Münzenmaier (Vorsitzende und Dorothea Stockmann (Koordinatorin).

Sie bereiten die Karikaturenausstellung der Hospizgruppe Selm-Olfen-Nordkirchen vor: (v.l.) Dieter Niechcial (2. Vorsitzender) Dr. Antje Münzenmaier (Vorsitzende und Dorothea Stockmann (Koordinatorin). © Hospizgruppe

Ernste und schwierige Themen, die dennoch alltäglich sind und jeden betreffen: Eine Karikaturen-Ausstellung des Hospizvereins Selm-Olfen-Nordkirchen in den neuen Geschäftsräumen an der Kreisstraße 51 in Selm widmet sich dem Sterben, Tod und Trauer.

Mit wohl kaum einem anderen Medium als der Karikatur gelingt es, auf derart plakative Weise den Betrachter zu erreichen, bisweilen auch provokativ zu sensibilisieren und zum Nachdenken anzuregen. Seit einigen Jahren erleben wir einen kontinuierlichen Wandel im Umgang mit den Thema Sterben, Tod und Trauer. Die hier ausgestellten Karikaturen spiegeln die Vielfalt menschlichen Verhaltens und Sichtweisen in menschlichen Grenzsituationen wieder. Makaber, verstörend, verniedlichend, tröstend, erheiternd - die Wirkung auf jeden von uns werden unterschiedlich sein.

Finger in die Wunde legen

„Sie hat mir der Himmel geschickt!“, sagt die alte Bäuerin zum Tod, der in der überlieferten Bildsprache als Sensenmann die Titel-Karikatur dieser Ausstellung ist. In dieser wie in den übrigen Karikaturen dieser ungewöhnlichen Ausstellung wird zugespitzt, überzeichnet und humoristisch der Finger in die Wunde unseres heutigen Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer gelegt. Die Zeichnungen sollen zum Nachdenken anregen und helfen, dass der Betrachter selbst und unsere Gesellschaft eine realistische und zugleich hoffnungsvolle Sicht von Sterben und Tod findet.

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Zu sehen sind 83 Blätter und Karikaturen, die sich auf humoristische Weise, aber dennoch sensibel, mit dem zentralen Thema der Ausstellung, dem Tod, sowie Demenz, Todesängsten und Begräbniskultur auseinandersetzen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von insgesamt 45 Karikaturisten aus Deutschland, West- und Osteuropa sowie dem Iran, u. a. von Til Mette, Erich Rauschenbach, Greser & Lenz, Mil, Burkh, Thomas Plaßmann, Johann Mayr, Marlene Pohle, Petra Kaster, Erik Liebermann, Harm Bengen, Mohammed Akbari.

Leihgeber dieser Wanderausstellung ist die Hospiz-Akademie Bamberg, die sie anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums im Jahre 2012 gemeinsam mit dem Hospizverein Bamberg gestaltet hatte.

Die Ausstellung „Sie hat mir der Himmel geschickt“ wird von Donnerstag, 9. September, bis zum 30. September zu den Öffnungszeiten zu besichtigen sein. Der Eintritt ist frei.

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Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen, das es zum Preis von fünf Euro während der Öffnungszeiten zu kaufen gibt

Wann genau ist die Ausstellung geöffnet? Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr; Montag, Dienstag und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr