William Aaron Horstmarnn-Craig vor einigen Jahren mit seiner früheren Ausgehuniform. Er war 14 Jahre im Dienste Ihrer Majestät und freut sich, dass die Queen 70 Jahre auf dem Thron geschafft hat.

William Aaron Horstmarnn-Craig vor einigen Jahren mit seiner früheren Ausgehuniform. Er war 14 Jahre im Dienste Ihrer Majestät und freut sich, dass die Queen 70 Jahre auf dem Thron geschafft hat.

Thron-Jubiläum: Früherer Garde-Soldat aus Cappenberg bewundert die Queen

rnFeierlichkeiten in England

Als kleiner Junge hat er das Silber-Jubiläum der Queen gefeiert, jetzt freut sich Aaron Horstmann-Craig, dass Elizabeth II. seit 70 Jahren auf dem Thron sitzt. Der Brite hat dazu besondere Pläne.

Cappenberg

, 02.06.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

In den Sommerferien will Aaron Horstmann-Craig mit seinen beiden Töchtern seine britische Heimat besuchen und ihnen zeigen, wie die Insel das besondere Thron-Jubiläum der Queen feiert. In diesen Tagen finden die offiziellen Feierlichkeiten in London statt, Was da los ist, schaut sich der Brite, der seit Jahren auf Cappenberg zuhause ist, im Fernsehen und im Internet an.

Er bewundert seine Königin dafür, dass sie das Versprechen, das sie ihrem Volk vor sieben Jahrzehnten gab, bis heute gehalten hat. „Sie hat, als sie Königin wurde, versprochen, dass sie bis an ihr Lebensende auf dem Thron bleiben und ihrem Volk dienen wird. In der Politik werden Versprechen dagegen immer schnell gebrochen“, sagt der 53-Jährige. Viele Menschen fragen sich zwar, warum die Queen nicht abdankt, doch sie wird ihr Versprechen halten.

Diese goldene Auszeichnung erhielt Aaron Craig 2002 - zum goldenen Thronjubiläum der Queen.

Diese goldene Auszeichnung erhielt Aaron Craig 2002 - zum goldenen Thronjubiläum der Queen. © Rottgardt (A)

Aber nicht nur diese Bewunderung verbindet ihn mit der Royal Family. 14 Jahre lang war er als Soldat im Dienste Ihrer Majestät, sogar als Königlicher Gardist. Daran erinnert ihn auch ein besonderer Orden. Zum Goldenen Thronjubiläum der Queen 2002 bekam Craig, so wie viele andere Soldaten auch, die Auszeichnung mit dem Bild der Königin. „Das erste Mal gab es so einen Orden zur Krönung, dann zum Silberjubiläum, aber der Orden zum 50-Jährigen war tatsächlich golden und nicht silbern wie die ersten.“ Natürlich hält er den Orden in Ehren. „Ich bin 2002 aus der Armee ausgeschieden, habe den Orden aber noch bekommen. Voraussetzung war, dass man mindestens sieben Jahre lang dort tätig war.“ Die vier Kinder der Queen sind die einzigen, die alle Orden von der Krönung bis zum 70-Jährigen besitzen.

Als kleiner Junge das Silberjubiläum erlebt

Ein guter Freund aus Armeezeiten ist heute noch Soldat der Queen, inzwischen Major. „Er bekommt zum 70-jährigen Thronjubiläum auch einen Orden.“ Vor kurzem schickte er Horstmann-Craig Fotos von einer royalen Begegnung: „Zum St. Patricks-Day war er mit Prinz William und Herzogin Kate bei einem Termin.“

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Horstmann-Craig hatte versucht, Karten für die Parade „Trooping the Colour“ in London zu bekommen. Leider klappte das nicht. Aber er freut sich jetzt darauf, mit seinen Töchtern nach England zu reisen. „Beim Silberjubiläum der Queen war ich ein kleiner Junge, ein Pfadfinder. Damals gab es überall Straßenpartys mit Tischen auf der Fahrbahn und Beflaggung in den Orten. Mal sehen, ob es sowas wieder gibt.“ Auch Kronprinz Charles war damals in Horstmann-Craigs Heimatstadt zu Gast: „Er fuhr mit dem Auto durch unseren Ort.“ Elf Jahre danach kam der Wahl-Cappenberger zur königlichen Garde und begegnete den Royals dann täglich.

Der frühere royale Gardist ist fasziniert, dass die Queen in ihrem hohen Alter noch ihre Aufgaben wahrnimmt. Immerhin ist sie stolze 96 Jahre alt. „Ich würde mir wünschen, dass sie noch ein paar schöne Jahre erlebt, ihre Mutter ist ja 102 Jahre alt geworden. Dann gebe es in fünf Jahren das 75. Thronjubiläum.“

William Aaron Horstmann-Craig in seiner Gardeuniform als Mitglied der Coldstream-Guards.

William Aaron Horstmann-Craig in seiner Gardeuniform als Mitglied der Coldstream-Guards. © Horstmann-Craig

Aber schon jetzt ist sie Monarchin mit der längsten Zeit auf dem Thron. Länger als die bisherige Rekordhalterin Queen Victoria. „Ich glaube, dass es sicher ein paar hundert Jahre dauern wird, bis wieder ein König oder eine Königin so viele Jahre auf dem Thron schafft.“ Das liege natürlich auch daran, dass die Queen als 25-Jährige ihrem Vater George VI. als Regentin folgte und offenbar die guten Gene ihrer Mutter, der Queen-Mum, geerbt hat.

„Prinz Charles ist ja schon weit über 70. Wenn er vielleicht mit 80 Jahren König wird, kann er ja gar nicht so lange regieren wie seine Mutter. Und auch Prinz William ist bald 40 Jahre alt. Auch er wird wesentlich älter sein als seine Oma, wenn er auf den Thron kommt.“

Unglaublich, was sie noch alles schafft

Deshalb ist das 70-Jährige der Queen sicher ein einmaliges Event - „vielleicht passiert so etwas nie wieder.“ Und ein Ereignis, das möglicherweise auch für die Zukunft der Monarchie etwas ganz Besonderes ist, meint Aaron Horstmann-Craig. „Es ist unglaublich, was sie alles noch schafft, in dem Alter und auch, nachdem ihr Mann im vergangenen Jahr gestorben ist. Das war ein schwerer Schlag für sie.“ Denn Prinz Philip und die Queen waren 73 Jahre lang verheiratet gewesen.

Aaron Horstmann-Craig fühlt sich in Cappenberg zu Hause, ist aber auch sehr interessiert an dem, was in seiner britischen Heimat passiert.

Aaron Horstmann-Craig fühlt sich in Cappenberg zu Hause, ist aber auch sehr interessiert an dem, was in seiner britischen Heimat passiert. © Horstmann-Craig

Bewundernswert sei auch, wie die Queen die vielen Skandale und Probleme in der eigenen Familie überwunden habe: „Sie hat die Royal Family durch alle Krisen geführt.“ Dass es kein märchenhaftes leichtes Amt ist, das da auf sie zukommt, habe Elizabeth sicher schon als Prinzessin im Zweiten Weltkrieg gespürt, vermutet der 53-Jährige. „Damals hat sie auch in der Armee gedient, war Mechanikerin und hat gelernt, Autos zu reparieren.“

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Später dann musste sie - in der Trauer um ihren geliebten Vater - den Thron übernehmen. „Sie war immer eine sehr traditionsbewusste und ehrliche Person“, so Horstmann-Craig. Unzählige Premierminister hat sie kommen und gehen sehen - von Winston Churchill bis derzeit Boris Johnson. Dann noch die Probleme in der eigenen Familie, wie die Scheidungen von drei ihrer vier Kinder. Oder zuletzt der Tumult um ihren Lieblingssohn Andrew, der in den Missbrauchs-Skandal um Jeffrey Epstein verwickelt war.

Verständnis für Harry

Und natürlich der Megxit, als Lieblings-Enkel Harry mit seiner Familie in die USA auswanderte. Für ihn hat Horstmann-Craig allerdings Verständnis: „Er weiß, dass er nie auf den Thron kommen wird. Ich finde es gut, dass er seinen Weg mit Meghan gegangen ist. Sonst wäre es vielleicht so gekommen wie mit Margaret, der Schwester der Queen.“

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