Die Unfallkommission im Kreis Unna hat neben Straßen in Bönen, Kamen und Bergkamen auch die Straße Alte Zechenbahn in Selm zur Unfallhäufungsstelle erklärt. Neben Fachleuten des Kreises und der Kreispolizeibehörde Unna saßen auch Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg, des Landesbetriebs Straßen.NRW sowie von Städten und Gemeinden am Tisch.
Welche sind die Kriterien, die eine Straße zur Unfallhäufungsstelle machen? Nach Auskunft der Pressestelle des Kreises Unna bedeutet der Begriff Unfallhäufungsstelle, dass innerhalb eines Kalenderjahres an einer Örtlichkeit drei Verkehrsunfälle der Kategorie 1 bis 4 (tödlich bis schwerer Sachschaden) vom gleichen Unfalltyp (Einbiegen, Abbiegen, Überschreiten usw.) passieren oder dass es innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren drei Unfälle mit schwerverletzen Personen beziehungsweise fünf Unfälle der Kategorie 1 bis 4 unter Beteiligung von Fußgängern und/oder Radfahrern gibt.
Leicht verletzt
Wie war das im Fall der Alten Zechenbahn? Wie viele Unfälle mit welcher Schwere hat es in dem Zeitraum an der Alten Zechenbahn gegeben, der für die Einordnung dieser Straße als Unfallhäufungspunkt relevant ist? Sind die Unfälle im Straßenverlauf geschehen oder auch am Kreisverkehr Alte Zechenbahn/Kreisstraße (B 236)? Das haben wir die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna gefragt. Kriminalhauptkommissarin Vera Howanietz beantwortet die Fragen so: „In 2022 haben wir dort fünf Verkehrsunfälle der Kategorie 3 (Verkehrsunfall mit Leichtverletzten) mit der Verkehrsbeteiligung Fußgänger/Radfahrer/Elektrokleinstfahrzeuge verzeichnet, die sich sowohl im Straßenverlauf als auch im Kreisverkehr ereigneten.“
Wie viele Menschen sind dabei wie schwer verletzt worden? „Insgesamt wurden dort fünf Personen leicht verletzt“, teilt Vera Howanietz mit.

Negative Entwicklung
Neben der Analyse der betreffenden Straße fasst die Unfallkommission auch Beschlüsse, etwa, dass Planungsarbeiten durchzuführen sind. Diese müssen laut der Kreispressestelle von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde und dem Straßenbaulastträger umgesetzt werden. Unsere Frage an die zuständige Straßenbehörde - die Stadt Selm -, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit die Analyse der Unfallkommission für diese neue Unfallhäufungsstelle ergeben habe und wann diese Maßnahmen umgesetzt werden, blieb unbeantwortet. Der zuständige Mitarbeiter, der diese Fragen beantworten könnte, sei erkrankt, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann mit.
Die aktuellste Verkehrsunfallstatistik - nämlich die für das Jahr 2022 - bescheinigt Selm insgesamt eine negative Verkehrsunfallentwicklung. Im Vergleich zu 2021 gab es einen Anstieg der Verkehrsunfälle um 22 auf 212. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist gestiegen. Um 34 auf 83.
- Die Unfallkommission analysiert die betreffenden Stellen und berät, wie sie sicherer gemacht werden könnten.
- Im Rahmen der Analyse schauen sich die Experten die Charakteristik und das Umfeld einer Unfallhäufungsstelle an. Hier können zum Beispiel Verkehrsführungen, Verkehrslenkungen, Straßenzustand, Sichtbarkeiten, Geschwindigkeit aber auch Fehler und Nichtbeachtung der Verkehrsregeln von Verkehrsteilnehmern zu Unfallhäufungen beitragen.
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