Rumänienhilfe in Selm: Bestatter beleben Agape-Kleidersammlung wieder

© Stephanie Tatenhorst

Rumänienhilfe in Selm: Bestatter beleben Agape-Kleidersammlung wieder

rnAgape Selm

Wohin mit Altkleidern? 27 Jahre lang konnte diese Frage mit „Agape Selm“ beantwortet werden. Doch letztes Jahr war Schluss. Eine Lücke tat sich auf. Nun übernimmt ein Bestatter das Ruder.

Selm

, 13.03.2020, 15:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Agape-Projekt von Pfarrerin Christiane Uckat-Erlay und ihrem Mann Manfred Uckat war 27 Jahre lang die Anlaufstelle für Selmer, die gebrauchte, nicht mehr benötigte Kleidung und Sachspenden einer sinnvollen Verwendung zukommen lassen wollten.

Gekoppelt war die Aktion des Ehepaars mit Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Selm nämlich an den Agape-Verein, der die Kleider- und Sachspenden in ein rumänisches Kinderdorf und dessen Umfeld schickte, wo die Menschen in großer Armut leben.

Zur Sache

Vor der Spendenabgabe bitte Kontakt aufnehmen

  • Wer Spenden außerhalb der zweiwöchigen Sammlung abgeben möchte, meldet sich bitte vorher zwecks Terminabsprache unter der Handynummer 0176/21568936 oder per Mail an agape-selm@gmx.de.
  • „Das ist wichtig, damit niemand mit Säcken in ein Trauergespräch platzt“, bittet Claudia Meier um Verständnis.
  • Nach Terminabsprache können die Säcke dann zum Bestattungshaus am Sandforter Weg gebracht werden.
  • Bei der zweiwöchige Sammelaktion vom 25. Januar bis 6. Februar 2021 ist die evangelische Kirche Selm die Anlaufstelle für Spender.
  • Abgegeben werden können gut erhaltene, saubere Kleidung und Textilien in stabilen Säcken (keine gelben Säcke!), noch gute Schuhe und auch gut verpackte Töpfe und Geschirr.
  • Auch unbenutzte Windeln und Unterlagen werden angenommen, weitere Hilfsmittel für Senioren wie Rollatoren nur nach Rücksprache.
  • Nicht angenommen werden Möbel und Elektrogeräte.
  • Willkommen sind auch Helfer, die Claudia Meier und Frank Modler aktiv unterstützen. Viele Ehemalige haben schon ihre Hilfe zugesagt, viele können aber auch aus Altersgründen nicht mehr. Speziell am 6. Februar werden jedoch Helfer gebraucht, weil dann die Lastwagen des Agape-Vereins beladen werden müssen.

Das Aus hinterließ eine große Lücke

2018 dann für viele Selmer der Schock: Aus verschiedenen Gründen musste die Familie Uckat die auch ihr ans Herz gewachsene Spendensammelaktion aufgeben. Im Januar 2019 fand daher die letzte Agape-Aktion in Selm statt. Seither suchten die Selmer nach einer Alternative, und vor allem Frank Modler und Claudia Meier vom Bestattungshaus „Himmel & Erde“ stellten das fest. Immer wieder erkundigten sich Hinterbliebene bei ihnen, wohin man denn die Kleidung aus dem Nachlass hingeben könne.

„Viele Menschen bedauerten den Verlust dieser sinnvollen, humanitären Aktion“, erklärt Claudia Meier. „Die Spender konnten sich ja zu 100 Prozent sicher sein, dass die Spenden eins zu eins vor Ort in Rumänien ankommen“, ergänzt Frank Modler. Er engagierte sich bereits seit 2005 als Helfer bei der Sammelaktion und war jedes Jahr fasziniert, welche Eigendynamik sich sowohl bei den über 50 freiwilligen Helfern als auch bei den Spendern entwickelte. „Wir haben Fotos gesehen von denen, die die Spenden nach Rumänien brachten. Da wusste man, warum man das getan hatte“, sagt Modler.

Wiederbelebung durch die Bestatter

Deshalb entschloss sich das Paar, die Organisation für Agape Selm zu übernehmen, die Arbeit der Familie Uckat-Erley fortzuführen - und noch ein wenig mehr zu tun. Sowohl das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde stimmte inzwischen zu, im Gemeindesaal können wieder die Kisten gestapelt werden und auch Christiane Uckat-Erley begrüßte freudig ihre Nachfolger. „Sie war total begeistert und hat zugesichert, uns mit ihrem Wissen zu unterstützen.“

Doch anders als in der Vergangenheit soll die Sammlung für Agape nicht auf einen zweiwöchigen Spenden-Zeitraum begrenzt werden. „Niemand stellt sich Säcke ein Jahr lang in die Ecke“, sagt Claudia Meier. Deshalb heißt es von nun an jederzeit „Her mit den Spenden“. Die Bestatter haben seit Januar eine große Halle am Dieselweg angemietet - und sammeln die Spenden dort bis zur Abholung. Der Agape-Verein hat zugesagt, auch zwischendurch mal zu kommen. Bei der konzentrierten Sammelaktion soll es jedoch bleiben - 2021 vom 25. Januar bis 6. Februar.

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