Rat stimmt für das Wohnheim am Pädagogenweg

Nur bis zu 240 Flüchtlinge

Der Rat der Stadt Selm hat am Donnerstag beschlossen, die Pestalozzischule als Übergangsheim für Flüchtlinge zu nutzen. Marion Küpper von den Grünen stimmte dagegen, ihr Fraktionskollege Reiner Hohl enthielt sich der Stimme. Bürgermeister Mario Löhr erläuterte dem Rat die Notwendigkeit für diesen Beschluss.

SELM

, 21.04.2016, 22:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Pestalozzischule am Pädagogenweg: Hier entsteht im Herbst 2016 ein Übergangsheim für Asylsuchende.

Die Pestalozzischule am Pädagogenweg: Hier entsteht im Herbst 2016 ein Übergangsheim für Asylsuchende.

„Wir müssen ab September mit 330 zusätzlichen Flüchtlingen rechnen. Für die Menschen benötigen wir eine Unterkunft“, so der Bürgermeister. Und es käme nur das Gelände der Pestalozzischule in Frage.

Eine Landeseinrichtung für 500 Personen auf dem ehemaligen Disco-Gelände sei bei zwölf Millionen Euro Kosten nicht wirtschaftlich, da das Land nur einen Einjahresvertrag abschließen würde. Für ein Jahr erhalte man vom Land nur rund 800.000 Euro.

Weniger Personen als gedacht

Ist die Verwaltung zunächst von 300 Personen am Standort Pädagogenweg ausgegangen, so konnte die Anzahl nun reduziert werden. Bei der Informationsveranstaltung am Mittwochabend hatten Bürger gefragt, ob es nicht auch an anderen Standorten Möglichkeiten gebe. Löhr: „Wir haben die Anregung aufgegriffen und haben noch einmal überlegt.“ Man könne sich nun vorstellen, dass am Pädagogenweg Platz für nur noch 220 bis 240 Personen benötigt werde.

Ab September rechne die Stadt monatlich mit rund 60 neuen Flüchtlingen. Alle würden dann erst einmal am Pädagogenweg untergebracht. „Nach einigen Tagen wollen wir dann schauen, ob wir einige der Flüchtlinge nicht an die Standorte in Bork und Cappenberg verlegen.“ Diese Personen müssten natürlich auch zu Bewohnern der anderen Standorte passen. „Wir planen so nun auch erst einmal keine Aufstellung eines Wohncontainers.“

Beigeordnete Sylvia Engemann ergänzte, man wolle versuchen, auf den Container zu verzichten. „Wir wissen aber nicht wie sich die Flüchtlingssituation entwickelt.“

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Mario Löhr erklärte dem Rat, die Stadt wolle einen Betreiber für die Unterkunft finden. „Wir haben ein erstes Gespräch mit dem DRK geführt.“ Auf ihn seien auch bereits Beschäftigte des DRK in Bork zugekommen und hätten gefragt, ob sie in der neuen Unterkunft arbeiten könnten. Der Bürgermeister betonte, man wolle aber mit drei möglichen Betreibern Gespräche führen. Löhr: „Wir müssen noch abklären, ob wir den Dienst des Betreibers öffentlich ausschreiben müssen.“

Reiner Hohl von den Grünen hatte angefragt, ob man auch mit anderen Betreiber sprechen werde. Hohl: „Mit dem Betreiber in Bork war es ja nicht immer unproblematisch.“ Werner Sell (Foto 2) von den Linken erklärte, man solle den Betreibervertrag doch ausschreiben. Nun wird überlegt, ob dies notwendig ist.

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