Die Bahnbrücke über die Waltroper Straße in Selm-Bork wurde im März bei einem Lkw-Unfall beschädigt. Die Deutsche Bahn verkündete zunächst, dass es „keinen sofortigen Handlungsbedarf“ an der Brücke gebe, und sie erst im Frühjahr 2025 wieder instand gesetzt werden müsse. Doch jetzt ist immer wieder zu beobachten, wie die Züge kurz vor der Brücke abbremsen und diese langsam überqueren.„Grundsätzlich kann die Brücke sicher befahren werden. Bis zur Instandsetzung gelten jedoch Geschwindigkeitseinschränkungen, je nach Art und Gewicht der Züge“, erklärt ein Bahnsprecher dieses Vorgehen. Zuletzt sorgten diese Einschränkungen auch für Verspätungen im Bahnverkehr.
Bei dem Unfall war ein Fahrzeug mit einem Kranaufsatz an dem Bauwerk hängengeblieben. Laut Bahnsprecher wird die Brücke seitdem alle drei Monate untersucht, „dieser Rhythmus bleibt bis zur Instandsetzung der Brücke bestehen“, sagt er.
Bei einer weiteren Begutachtung wurde der Umfang der Instandsetzung festgestellt: Ein Mittellängsträger sowie ein Seitenlängsträger müssen ausgetauscht werden. Um von beiden Seiten in diesem Brückenbereich arbeiten zu können, sind Arbeiten unterhalb des Gleises notwendig. „Hierfür muss das Gleis ausgebaut werden. Erst dann können die Träger sowie deren Befestigungen erneuert werden“, so der Bahnsprecher.
Sperrung der Gleise
Laut der Deutschen Bahn werden diese Erneuerungsarbeiten im Frühjahr 2025 starten und nach eigenen Schätzungen drei Wochen andauern. „Aktuell laufen noch die Planungen“, sagt der Bahnsprecher.
Wenn die Arbeiten an den Gleisen starten, werden diese Auswirkungen auf den Bahnverkehr der Linie RB51 zwischen Selm, Lünen und Dortmund haben. „Für die Erneuerung sind Gleissperrungen notwendig“, erklärt die Deutsche Bahn. Über die genauen Folgen möchte die Bahn vor Beginn der Baumaßnahmen informieren.

Auswirkungen auf Lkw-Verkehr
Doch nicht nur auf den Bahnverkehr hat die beschädigte Brücke Auswirkungen. Während die Züge langsam über die Brücke fahren dürfen, dürfen Fahrzeuge über 7,5 Tonnen nicht darunter hindurchfahren. Dieses Durchfahrverbot gilt bis Baubeginn.
Die Lkw müssen daher eine Umleitung von knapp 13 Kilometern fahren. Diese führt sie über die Alstedder Straße sowie die B236. Diese Strecke sei von der Stadt Selm unmittelbar nach dem Unfall im März angeordnet worden, ebenso die entsprechende Beschilderung, erklärt Petra Vesper von Straßen.NRW.