Geldautomaten geschlossen: Sparkasse bleibt hart

Keine alternative Geldversorgung

Die Diskussion um die Schließung der Geldautomaten der Sparkasse Lünen und Selm könnte noch einmal Fahrt aufnehmen. Im Haupt- und Finanzausschuss sprach Vorstandsvorsitzender Ulrich Fischer über die Entscheidung, die Filiale in Cappenberg zu schließen. Einige Parteienvertreter beharrten dennoch auf Erhalt des Automaten.

SELM/LÜNEN

, 20.09.2014, 11:44 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Sparkasse Lünen/Selm hat die Selbstbedienungs-Geschäftsstelle in Cappenberg geschlossen. In dem Ortsteil gibt es keinen Geldautomaten mehr.

Die Sparkasse Lünen/Selm hat die Selbstbedienungs-Geschäftsstelle in Cappenberg geschlossen. In dem Ortsteil gibt es keinen Geldautomaten mehr.

Jetzt lesen

Doch weder ein gemeinsames Angebot mit dem Mitbewerber Volksbank noch ein mobiler Automat kommen laut Fischer infrage. Bargeld in einem Wagen anzuliefern heiße auch, dass die Sparkasse für die entsprechende Sicherheitsausstattung sorgen müsste, etwa mit schusssicherem Glas. Das wiederum würde Kosten verursachen. Auch ein gemeinsamer Automat mit der Volksbank ändere nichts an den Kosten, die ein Automat verursacht. Diese sollen eingespart werden. Eine Analyse des Standortes Cappenberg habe unter anderem ergeben, dass sich viele Cappenberger ihr Bargeld in der Filiale an der Löwen-Köster-Straße 1 in Lünen holen. Überdurchschnittlich viele Cappenberger, nämlich über 50 Prozent, wickelten Geldgeschäfte außerdem über das Internet ab. Neben diesem veränderten Kundenverhalten seien auch wirtschaftliche Veränderungen und gesetzliche Anforderungen an Banken verantwortlich für steigende Kosten. Appell an Rat

Vertreter der UWG, der Grünen und der Linken kritisierten in der Sitzung nochmals die Entscheidung. Peter Sowislo (UWG) appellierte gar an die Ratsmitglieder: „Wenn wir gemeinsam Druck auf den Vorstand ausüben, können wir etwas in den Köpfen des Vorstandes bewegen.“ Der Rat sei nicht für die Sparkassenbilanz, sondern für die Bürger verantwortlich. Die nächste Ratssitzung ist am 2. Oktober. Auf Bitte des Bürgermeisters sprach Fischer auch über den Einfluss, den der Verwaltungsrat auf die Schließungs-Entscheidung hat. Nur bei der Schließung von Mitarbeiter-Filialen sei die Zustimmung des Verwaltungsrates, in dem unter anderem der Bürgermeister Mitglied ist, gefragt. Die Schließung von Automatengeschäftsstellen sei ausschließlich Aufgabe des Vorstandes.

Jetzt lesen

Wie berichtet, hatte die Sparkasse in diesem Sommer die Schließung ihrer Selbstbedienungsfilialen in Cappenberg und Lünen-Gahmen angekündigt. Cappenberger können seit dem 1. September kein Geld mehr in der Automatenstelle an der Straße Am Stierksken abheben.

Schlagworte: