SB-Bereiche der Sparkassen sind jetzt dicht
Selbstbedienungsfilialen geschlossen
Die Sparkasse hat wie angekündigt ihre Geldautomaten in Gahmen und Cappenberg vom Netz genommen. "Diese Standorte gibt es ab sofort nicht mehr", sagt Hans-Georg Fohrmeister, in Gahmen gewählter Ratsherr. Die Schilder mit dem roten S wurden bereits abmontiert.
Das Geldinstitut hatte die umstrittene Schließung der Geldautomaten-Geschäftsstellen für Ende August geplant und sich trotz zahlreicher Beschwerden nicht davon abbringen lassen. So sagte Sparkassen-Chef Ulrich Fischer Mitte August im Pressegespräch, dass das Geldhaus aus diversen Gründen unter Kostendruck stehe und man deshalb die Entscheidung getroffen habe. Auch alternative Standorte wurden ausgeschlossen. Über den geplanten Abbau der Geldautomaten in Gahmen und Cappenberg sei noch am Freitagabend zwei Stunden lang diskutiert worden, wie ein Verwaltungsratsmitglied gegenüber unserer Redaktion bestätigte. Es habe einen Antrag gegeben, in dem ein Ersatzstandort für einen Geldautomaten in Gahmen eingefordert wurde - unter anderem unterstützt von der SPD. Dieser Antrag sei jedoch aus wirtschaftlichen Gründen verworfen worden.
Viele Bürger aus Gahmen und Cappenberg lehnten sich gegen den Abbau der Automaten auf. So wurde auf Initiative des Vereins "Gahmener Bürger und Vereine" eine Unterschriftenaktion für Gahmen gestartet. "Endlich sind die Gahmener mal einer Meinung", so Fohrmeister. 250 Unterschriften für den Erhalt der Automaten überreichte er im Rathaus Lünens Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick am Dienstagnachmittag. Der Bürgermeister versprach, die Unterschriften persönlich dem Vorstand der Sparkasse zu übergeben: „Ich werde darum bitten, die Entscheidung zu überdenken.“ Fohrmeister nutzte das Treffen, um seinen Sorgen Luft zu machen: „Mit dem Abbau wird uns eine notwendige Säule der Nahversorgung weggerissen. Besonders betrifft das die alten, behinderten und nicht mobilen Bürger“, so der Ratsherr.
Die Gruppe hofft, dass sich der Bürgermeisternun wirklich für die Geldautomaten stark machen werde, wie der Ratsherr weiter erklärt: "Die Sparkasse hat alles gesagt und der Sparkassenvorstand hat die Entscheidung getroffen. Hier gibt es keine Ansprechpartner mehr, denn wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt." Dennoch wolle man keinen Schuldigen suchen, sondern eine Lösung finden.
Eine weitere Hoffnung der Gahmener Bürger richtet sich auf die Ratssitzung am Donnerstag: "Vielleicht wird dann ein neuer Verwaltungsrat bestellt, der die Entscheidung rückgängig macht." Nach der Kommunalwahl 2014 muss sich das Gremium neu konstituieren. Am 23. Oktober steht das Thema „Geldautomaten“ auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses. Auch die SB-Filiale in Cappenberg ist geschlossen – am Montag haben Handwerker bereits das markante rote S von der Hauswand abmontiert. Wann die Filiale komplett abgebaut wird, ist noch unklar.