Dass in Selm die Abholung von Müll, aber auch die Gebühr für Schmutz- und Niederschlagwasser steigt, hatte der Rat der Stadt im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen. Nun hat die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass weitere Gebühren steigen.
Auch die Straßenreinigungsgebühren für den Sommer- und Winterdienst werden in 2024 zunehmen, hieß es in einer Meldung der Stadt. In diesen Tagen werden die Steuer- und Abgabenbescheide wie in jedem Jahr zu dieser Zeit durch die Stadtverwaltung vorbereitet.
Den Gewerbe- und Hundesteuerbescheiden folgen bis voraussichtlich Ende Januar die Grundbesitzabgabenbescheide. „Weder bei der Gewerbe-, Grund-, noch bei der Hundesteuer wurden Steuererhöhungen beschlossen. Allerdings machen sich die allgemeinen Kostensteigerungen bei den Verbrauchsgebühren bemerkbar“, vermeldet die Stadt.

Neben Gebührensteigerungen für Schmutz- und Niederschlagswasser, steigen auch die Gebühren für die Straßenreinigung sowie die Gebühren für die Restmüllentsorgung. „Lediglich die Gebühren für die Biomüllentsorgung konnten gesenkt werden, sodass der „Selmer Musterhaushalt“ mit vier Personen durchschnittlich rund 93 Euro mehr im neuen Jahr (rund 7,75 Euro/Monat) an Grundbesitzabgaben zahlen muss“, gibt die Stadt an.
Die Steuerabteilung weist darauf hin, dass Anliegen zu den Bescheiden möglichst telefonisch, per E-Mail oder Fax oder über das Service-Portal-Angebot unter www.selm.de eingereicht werden sollten. Um lange Wartezeiten für persönliche Beratungen in der Verwaltung zu vermeiden, wird um vorherige telefonische Terminvereinbarung gebeten. Telefonische Anfragen beantworten die Mitarbeiterinnen der Steuerabteilung montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr.
Den Grundbesitzabgabenbescheiden liegt erneut ein Fragebogen zur Erstellung des Mietspiegels des Gutachterausschusses im Kreis Unna bei. Rückfragen hierzu sind direkt an den Kreis Unna zu richten.
„Sämtliche Teilleistungen enthalten“
Die Stadt hatte die Gebühren für Abfall und Abwasser zuletzt auch wegen der prekären Finanzlage erhöht. Der jährliche Vergleich des Bundes der Steuerzahler hatte gezeigt, dass Selm die Stadt mit den höchsten Gebühren für Abfallentsorgung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 ist.
Zur Erklärung der hohen Gebühren hatte Stadtsprecher David Ruschenbaum Anfang des Jahres gesagt. „Die Abfallgebühren in Selm beinhalten nahezu sämtliche Teilleistungen aus dem Abfallgebührenrecht, die in vielen anderen Städten dem Bürger über zusätzliche Gebühren in Rechnung gestellt werden.“ Dazu zählen unter anderem die Nutzung des Wertstoffhofes, die jährliche mobile Grünschnittabfuhr, die kostenlose, mehrmals im Jahr stattfindende dezentrale Grünabfallsammlung in Bork und Cappenberg.
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