Drogenschmuggler aus Selm weiter in U-Haft Wegen 37 Taten angeklagt

Drogenschmuggler befindet sich weiter in U-Haft: Wegen 37 Taten angeklagt
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Ein 33-Jähriger aus Selm wurde im Dezember 2024 festgenommen, weil er Drogen geschmuggelt haben soll. Damals teilte die Polizei mit, dass sie den Selmer am 30. November auf frischer Tat ertappt hätte. Der 33-Jährige wurde auf der A52 bei Mönchengladbach von Polizeibeamten gestoppt, als er aus dem niederländischen Roermond nach Deutschland einreiste. Von dort soll er die Drogen nach Deutschland gebracht und in verschiedenen Lagern – darunter eines in Nordkirchen – deponiert haben. Insgesamt habe die Polizei damals etwa zehn Kilogramm harter Drogen sichergestellt, darunter 2,3 Kilogramm Kokain. In seiner Wohnung in Selm soll der Mann auch Heroin gelagert haben.

Ende März hat die Staatsanwaltschaft in Dortmund Anklage gegen den Selmer am Landgericht Dortmund erhoben. „Dem Angeschuldigten wird der Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Ihm werden 37 Taten zur Last gelegt“, erklärt die Pressesprecherin des Landgerichtes, Nesrin Öcal, auf Nachfrage der Redaktion. Darunter mehrfach der Handel mit Cannabis, teils im Kilogrammbereich, sowie rund zwei Kilogramm Kokain und Ecstasy.

Noch kein Gerichtstermin

Bereits am 1. Dezember wurde der Verdächtige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund einem Haftrichter vorgeführt. Wie Öcal bestätigt, sitzt der Selmer seit dem 6. Dezember in Untersuchungshaft. Einen Verhandlungstermin gibt es noch nicht. „Die Anklageschrift wurde dem Beschuldigten und seinem Anwalt zugestellt. Er kann nun eine Stellungnahme dazu abgeben“, erklärt Öcal.

Auch das Wohnhaus in Nordkirchen, in dem der Selmer in einem Kellerabteil die Drogen gelagert haben soll, wurde am 30. November durchsucht. Im Gespräch mit der Redaktion berichtete Anwohnerin Nane-Charlott Birkenfeld kurz nach Bekanntwerden der Festnahme, dass Kripo-Beamte auch bei ihr geklingelt haben. „Da war ich schon ein bisschen nervös, denn die Kripo klingelt ja nicht jeden Tag bei einem an der Tür“, so die 34-Jährige. Sie sei dann gebeten worden, die Beamten in den Keller zu begleiten und ihren Kellerraum zu zeigen. Offenbar interessierten sich die Polizisten für einen anderen Raum im Keller des Hauses. Sie seien danach noch mindestens drei Stunden länger im Haus geblieben.

Im Nachgang habe sich Birkenfeld dann an ein Vorkommnis erinnert. „Da hat es im Haus merkwürdig gerochen. Ein Geruch, den ich noch nie irgendwo wahrgenommen habe. Ich habe dann schon überlegt, ob das damit in Verbindung stehen könnte. Bei Kripo denkt man zunächst ja immer an einen Leichenfund“ sagte Birkenfeld. Der 33-jährige Angeklagte soll auch geplant haben, Drogen über einen Kiosk in Selm zu verkaufen.