Nach großem Drogenfund in Nordkirchen Kiosk in Selm bleibt geöffnet

Nach großem Drogenfund in Nordkirchen: Kiosk in Selm bleibt geöffnet
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Etwa 10 Kilogramm harte Drogen, darunter 2,3 Kilogramm Kokain, eine fünfstellige Bargeldsumme und die Festnahme eines 33-Jährigen aus Selm – das ist das Ergebnis der Durchsuchungen durch Polizeibeamte Ende November in Nordkirchen und Selm. Betroffen war unter anderem ein Kellerabteil in einem Wohnhaus in einer ruhigen Wohnsiedlung in Nordkirchen.

Der Selmer, der laut Staatsanwaltschaft in Lünen geboren wurde, soll das Koks und andere Betäubungsmittel aus den Niederlanden nach Deutschland geschmuggelt und sie dann verkauft haben. „Es gibt aktuell keine Anhaltspunkte darauf, dass andere Personen etwas mit den gefundenen Drogen zu tun haben“, sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, Henner Kruse, auf Nachfrage der Redaktion.

Den Verkauf soll der 33-Jährige laut Kruse aus seiner Wohnung und einem Kiosk in Selm beabsichtigt haben. Besagter Kiosk ist der Redaktion bekannt und weiterhin geöffnet. „Für eine mögliche Schließung ist nicht die Staatsanwaltschaft, sondern das Ordnungsamt zuständig“, erklärt der Pressesprecher.

Selm von oben.
Über einen Kiosk in Selm sollten Drogen verkauft werden. Noch bleibt der Kiosk geöffnet. © Hans Blossey

Kiosk zunächst weiterhin geöffnet

Auf eine mögliche Schließung des Kiosks angesprochen, erklärt Stadtsprecher Malte Woesmann, dass „die Stadtverwaltung diesbezüglich im Austausch mit weiteren Behörden“ ist. „Da aktuell bisher keine konkreten Vorwürfe den Betrieb des Kiosks betreffend vorliegen, kann eine Schließung nicht veranlasst werden“, so Woesmann weiter. Vor Ort verweigerte eine Mitarbeiterin des Kiosks im Gespräch mit der Redaktion eine Aussage und beteuerte, dass der Kiosk nichts mit besagtem Drogenfund zu tun habe.

Keine weitere Person in Verdacht

Doch was ist mit den Anwohnern und dem Vermieter des durchsuchten Wohnhauses in Nordkirchen? Ein Bewohner des Mehrfamilienhauses hatte der Redaktion berichtet, dass ein Kellerraum verschlossen und nicht zuzuordnen gewesen sei. „Dann muss es der Vermieter ja irgendwie weitervermietet haben“, so der Anwohner.


Diese Aussage kann der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft weder bestätigen noch dementieren. „Der Beschuldigte hat den Kellerraum genutzt. Über die Eigentumsverhältnisse wissen wir nichts“, sagt er. Es gebe bisher keine Anhaltspunkte auf weitere beteiligte Personen.

Rauschgiftkriminalität in Selm steigt

Ein Blick in die Kriminalstatistik für Selm zeigt: Delikte der Rauschgiftkriminalität sind in den vergangenen Jahren angestiegen. So gab es 2022 insgesamt 28 Fälle, im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Fälle auf 40. 38 Fälle davon wurden aufgeklärt.