Ludger Westrop, erster Vorsitzender des DRK-Ortsverbandes in Selm, kümmerte sich ebenfalls um die Anschaffung des neuen Fahrzeugs.

© Julian Preuß

DRK in Selm modernisiert Fuhrpark: Neues Fahrzeug hat Wiedererkennungswert

rnKrisenhilfe

Die Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) fahren seit etwa einer Woche mit einem neuen Auto zu ihren Aufträgen. Dabei dauertes es mehrere Monate, bis es einsatzbereit war.

Selm

, 07.08.2021, 12:27 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit seiner rot-gelben Folierung auf weißem Grund ist der Mercedes Vito unverkennbar. In der Garage auf dem Gelände des DRK-Ortsverbandes Selm steht er gut geschützt. Dort wartet das Fahrzeug seit rund einer Woche auf seine Einsätze.

Inklusive Fahrer befördert es acht Helferinnen und Helfer zu den entsprechenden Einsatzorten. Die Neuanschaffung sei nötig gewesen, sagt Ludger Westrup, erster Vorsitzender des DRK in Selm. „Der TÜV hat unser altes Mannschaftstransportfahrzeug stillgelegt“, erklärt er. Zusätzlich verfügt das DRK in Selm noch über einen Rettungswagen.

Damit begann für das DRK die teure und vor allem lange Suche nach einem Nachfolgefahrzeug. Dieses musste einige Voraussetzungen erfüllen. „Die Grundfarbe muss weiß sein. Außerdem braucht der Wagen genug Kraft, um einen großen Anhänger ziehen zu können“, beschreibt der erste Vorsitzende. Der Dieselmotor des 2017 gebauten Mercedes liefert 136 PS.

Der Ortsverband hatte bei der Suche auf Hilfe von lokalen Autohäusern gehofft. Bis auf eines habe sich jedoch keines zurückgemeldet. Und ein Neuwagen kam für das DRK aus Kostengründen nicht infrage. Denn zu den reinen Anschaffungskosten mussten Umbauten bezahlt werden, um das Fahrzeug einsatzbereit zu machen. Dazu gehörten eine abnehmbare Anhängerkupplung, eine Funkanlage sowie die Folierung und natürlich das Blaulicht.

Neues Fahrzeug im März gekauft und seit Ende Juli in Betrieb

„Nach langer Suche haben wir das Auto im März gekauft und konnten es Ende April in Düsseldorf abholen. Zuvor wurde es für den ambulanten Krankentransport genutzt“, sagt Westrup.

Danach begann das lange Warten auf Firmen, die die Umbauten durchführten. Oft habe man das DRK mit Blick auf die vollen Auftragsbücher abgewiesen und Termine im Herbst vorgeschlagen. Doch die DRK-Verantwortlichen konnten nicht so lange warten. Erst Ende Juli waren alle erforderlichen Maßnahmen erledigt.

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Die Kosten: insgesamt rund 28.000 Euro. „Uns hat zwar die Volksbank mit einer Spende unterstützt, den Großteil haben wir aus unseren Rücklagen bezahlt“, so Westrup. Die Investition habe die Kasse stark beansprucht, denn derzeit fließen nur die Beiträge der zahlenden Mitglieder hinein. Einnahmen durch Einsätze bei Veranstaltungen generiere das DRK Selm aufgrund der Corona-Pandemie seit Karneval 2020 nicht mehr.

Rot-gelbe Folierung sorgt für Seltenheitswert

Die rot-gelbe Folierung an den Seiten und am Heck ist in dieser Form nur aber nur selten auf der Straße zu sehen, wie Westrup erklärt: „Im Umkreis gibt es nur das DRK-Fahrzeug in Olfen, das sich unserem Wagen optisch ähnelt.“ Verzichten musste das DRK allerdings auf eine reflektierende Folierung. Die sei erstens zu teuer gewesen und zweitens habe es im Umkreis keine Firmen gegeben, die mit ihren Maschinen die dickeren Spezialfolien verarbeiten konnte.

Obwohl in dem neuen Einsatzfahrzeug noch keine Spezialausrüstung verstaut ist, können die Helferinnen und Helfer im Notfall schnell aufbrechen. „Da die Taschen und Kisten für alle eventuellen Einsatzlagen bereits gepackt sind, ist das Fahrzeug innerhalb weniger Minuten beladen und abfahrbereit“, sagt Westrup. Er hofft, dass das Fahrzeug die Hilfskräfte in den nächsten zehn bis 15 Jahren schnell und sicher zu den Einsatzorten bringt - „bis der TÜV uns scheidet“.

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