Demos gegen Rassismus Auch im Kreis Coesfeld gehen die Menschen auf die Straße

Demo gegen Rassismus: Auch in Lüdinghausen gehen die Menschen auf die Straße
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Das kommende Wochenende (27. und 28. Januar) wird kein normales sein. Obwohl, bedenkt man die jüngere Entwicklung, vielleicht doch. Denn in jüngster Zeit sind Tausende von Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die AfD und gegen Rassismus zu demonstrieren. Rund 30.000 waren es in Dortmund am vergangenen Wochenende. 20.000 nahmen in Münster teil.

So viele werden es vermutlich nicht werden, wenn Demonstrationen in Lüdinghausen und Dülmen stattfinden. In Lüdinghausen rufen Parteien dazu auf, am Samstag, 27. Januar, gegen Rassismus zu protestieren. Medienberichten zufolge haben sich Politikerinnen und Politiker aus Lüdinghausen und Seppenrade zusammengetan, um ein Zeichen für eine demokratische und offenen Gesellschaft zu setzen. Motto: „Lüdinghausen und Seppenrade gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsradikalismus“.

Los geht es am Samstag, 27. Januar, um 11 Uhr auf dem Marktplatz in Lüdinghausen. Reden - unter anderem von Lüdinghausens Bürgermeister Ansgar Mertens - sowie kleine musikalische Beiträge sind geplant.

Einen Tag später - am Sonntag, 28. Januar - gehen Menschen in Dülmen auf die Straße. „Dülmen bleibt bunt! Für Demokratie, gegen Faschismus“ lautet das Motto der Demo, die um 15 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet. Eingeladen hat dazu ein breites Bündnis von Parteien über Kirchengemeinden, Schützen, Sportlern bis Kulturschaffenden.

Polizei rechnet mit friedlichen Demos

Für die Polizei ist es ein langes und arbeitsreiches Wochenende. Sie wird die Demonstrationen begleiten. Nun hat die AfD im Kreis Coesfeld im Wahlkreis Coesfeld II (Ascheberg, Dülmen, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen und Senden) allein bei den Landtagswahlen 2022 bei den Erststimmen 4,06 Prozent und bei den Zweitstimmen 3,94 Prozent der Stimmen geholt. Gibt das den für Lüdinghausen und Dülmen angekündigten Demos eine gewisse zusätzliche Brisanz, die sich dann auch auf die quantitative Präsenz der Polizei vor Ort auswirken könnte?

Sascha Kappel, Pressesprecher der zuständigen Kreispolizeibehörde Coesfeld sagt dazu: „Wir richten uns grundsätzlich erstmal nach den Informationen, die wir durch die Anmelder bekommen, mit wie vielen Teilnehmern die rechnen. Wir schauen aber auch, wie sich solche Versammlungen an ähnlichen Orten entwickelt haben. Wir haben in den vergangenen Tagen gesehen, dass es bei solchen Versammlungen zu deutlich mehr Teilnehmern gekommen ist, als vielleicht ursprünglich geplant gewesen ist. Deswegen stellen wir uns entsprechend auf, haben genügend Kräfte vorgesehen und könnten aber auch jederzeit nochmal nachlegen, wenn es denn nötig wäre.“

Davon gehe die Polizei aber nicht aus, erklärt Kappel. „Wir rechnen damit, dass die Versammlungen friedlich verlaufen.“ Für die Demo in Lüdinghausen sind 500 Menschen bei der Polizei angemeldet worden. Für Dülmen sind es 1000 Teilnehmer. Eine Woche später, am Freitag (2. Februar), wird ab 17 Uhr auf dem Marktplatz in Coesfeld gegen Rassismus demonstrieren. 1000 Personen sind hier angemeldet.

In Dortmund waren 30.000 Menschen auf der Straße, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Auch in Lüdinghausen und Dülmen sind Demos geplant.
In Dortmund waren 30.000 Menschen auf der Straße, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Auch in Lüdinghausen und Dülmen sind Demos geplant. © Oliver Schaper

Die Demos dürften auch viele Menschen aus der Region interessieren. Lüdinghausen zum Beispiel ist von Selm und Olfen nur rund zehn Kilometer, von Nordkirchen nur acht Kilometer, von Werne 20 Kilometer und von Herbern 22 Kilometer entfernt.

Bereits im April 2018 hatte es in Lüdinghausen eine Demo gegeben. Titel damals: „Bunt und laut gegen Rassismus“. Damals waren es 110 Teilnehmer gewesen. Die Demo sei friedlich verlaufen, hieß es einst von der Polizei.

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