Damit Maden und Geruch bei Hitze in der Biotonne keine Chance haben
Biotonne
Bei den derzeit sommerlichen Temperaturen häufen sich auch die Probleme mit der Biotonne. Geruchsbildung und Madenbefall sind unerwünschte Nebenwirkungen. Das muss nicht sein.

Papier hält die Biotonne in der Regel trocken. © GWA
Was kann man tun, wenn bei Hitze die Biotonne von Maden bevölkert wird und es unangenehm aus dem Behälter riecht? Mit Hilfe der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) Kreis Unna mbH klären wir die wichtigsten Fragen.
? Was ist grundsätzlich als Erstes zu beachten?
„Das Wichtigste: Bioabfälle möglichst trocken in die Biotonne geben“, sagt GWA-Abfallberaterin Regine Hees. Alle Speisereste und andere feuchte organische Abfälle sollten dick in Zeitungspapier eingewickelt oder in Papiertüten eingepackt in die Biotonne gefüllt werden. Hilfreich sei es auch, den Boden der Biotonne mit Zeitungspapier, Pappe oder Eierkarton auszulegen. Wer die Möglichkeit hat, sollte die Biotonne an einen schattigen Platz stellen. Nützlich sei auch das Hineinstellen großer stabiler Papiersäcke in die Biotonne, die unter anderem an den Wertstoffhöfen erhältlich sind.
? Es gibt doch aber auch kompostierbare Kunststofftüten. Sind die geeignet?
„Keinesfalls dürfen Bioabfälle in Kunststofftüten eingepackt werden, auch nicht in die, die als kompostierbar deklariert, verkauft werden; sie stören den Verwertungsprozess sowohl in der Vergärungs- als auch in der Kompostierungsanlage“, führt die Abfallberaterin aus.
? Darf Rasenschnitt in die Biotonne?
Rasenschnitt sollte laut Regine Hees möglichst angetrocknet in die Tonne gegeben werden. Auch hier empfehle es sich, zerknülltes Zeitungspapier als Feuchtigkeitssammler unter und auf den Rasenschnitt mit in die Biotonne zu geben.
? Die Schwachstelle zum Schutz vor Madenbefall ist bei der Biotonne ja auch der Deckel. Kann man in der Hinsicht vorbeugen?
„Der Deckel- und Tonnenrand der Biotonne sollte gelegentlich mit Essig abgewischt werden – das schreckt Fliegen ab, verhindert deren Eiablage und beugt so Maden vor“, erläutert Regine Hees.
? Und wenn das nichts nützt?
„Sollte es doch zu Madenbefall kommen, hilft auch eine Handvoll Kalkstickstoff, erhältlich in Gartenbaucentern“, sagt die Fachfrau. Aber: „Bitte sparsam über die Abfälle streuen! Wegen der ätzenden Wirkung sollte keinesfalls Branntkalk verwendet werden!“
? Was ist noch zu beachten?
Falsch befüllte, aber auch überfüllte Tonnen werden nicht geleert, teilt die GWA mit. Wird der Bioabfall zu stark in die Tonne gepresst oder diese mit Grün- oder Rasenschnitt regelrecht zugestopft, könne es vorkommen, dass der Abfall bei Leerung am Müllfahrzeug nicht oder nur teilweise aus der Tonne rutscht. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es den Müllwerkern grundsätzlich untersagt ist, in die Tonnen zu greifen, um beispielsweise diese Abfälle zu lockern,“ appelliert GWA-Abfallberaterin Regine Hees.
Die Öffnungszeiten und Anfahrtswege zu den Betriebsstellen der GWA, an denen die Serviceartikel erhältlich sind, sowie die Praxistipps für die Biotonne stehen auch als Download im Internet unter www.gwa-online.de zur Verfügung.