Blumenwiese statt Maisfeld Selmer Landwirt sucht wieder Paten für Blühwiesen-Flächen

Blumenwiese statt Maisfeld: Patrick Balster sucht wieder Paten für Blühwiesen
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Seit fünf Jahren säht Patrick Balster auf seinen Ackerflächen nicht mehr nur Getreide oder Mais, sondern eine Blumenmischung. Die blühenden Wiesen bleiben unberührt und sollen Tieren und Insekten als Nahrungsquelle, Rückzugsort und zum Nachwuchs großziehen dienen. Dafür sucht der Landwirt jedes Jahr Blüh-Paten. Dieses Jahr ist der Andrang noch nicht so groß.

„Aktuell habe ich leider erst 130 Patenschaften gewinnen können“, berichtet Patrick Balster. 2022 gab es 210 Paten, 2021 sogar 270. Bis zum 20. April etwa können sich Interessenten noch für eine Patenschaft entscheiden. Je nach Witterung muss der Landwirt danach entscheiden, ob er auf Flächen Mais säht, oder die Blumen. Drei Wiesen hat er eigentlich als Blühflächen vorgesehen.

Wer sie aktuell sieht, denkt nicht an Blütenpracht. Bislang seien die Wiesen völlig unberührt geblieben, sagt Balster. Die trockenen Stängel der verwelkten Blumen können Insekten so zum Überwintern nutzen. Bald will Balster hier aber komplett neu einsähen. Dafür kommt eine Mischung mit Kornblume, Ringelblume, Klatschmohn, verschiedene Kleesorten, Sonnenblume, Färberdistel, Koriander, Dill und Schwarzkümmel zum Einsatz.

Jedes Jahr neues Ergebnis

Wie bunt blühend das Ergebnis aussehen wird, weiß aber auch der Landwirt nicht im Vorhinein. „Natur ist schwierig“, sagt er. Mal sei der Boden sehr trocken, mal setzen sich bestimmte Sorten eher durch als andere. Die Blühflächen bleiben aber in jedem Fall ungedüngt und ungespritzt.

Patrick Balster auf einer Blühwiese.
2019 fing Patrick Balster - als erster Landwirt in NRW - damit an, Blühwiesen per Patenschaft zu pflanzen. © Martina Niehaus (A)

Die Patenschaft für 100 Quadratmeter Ackerfläche, die für ein Jahr als Blühwiese angelegt wird, kostet auch in diesem Jahr wieder 50 Euro. Dass es bislang weniger Paten sind, die sich gemeldet haben, kann Balster nachvollziehen. Vermutlich läge es an der aktuellen Situation mit der Inflation. Auch wenn die Leute lieber wegen des Ukraine-Kriegs spenden oder an die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien könne er nachvollziehen. „Da kann ich jeden verstehen“, sagt Patrick Balster. Trotzdem hofft er, noch ein paar Paten gewinnen zu können. Sonst müsse er aus wirtschaftlichen Gründen auf dem Rest der Ackerfläche Mais als Futter für seine Tiere sähen. „Das wäre aber natürlich schade.“

Wer noch Blühpate werden möchte, kann sich unter Tel. (02592) 9199300 melden oder eine E-Mail schicken an rettet-die-bienen@outlook.de. Mitmachen kann jeder - Vereine, Freunde, Einzelpersonen, Schulklassen, Vereine und so weiter. Paten können außerdem ein Picknick an der Blumenwiese wahrnehmen.

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