Kurz und heftig war der Regen am Freitag, 20. Mai, in Selm. Aber eher harmlos im Vergleich zum 27. Juli 2021, als hier in der Selmer Altstadt die Kanalisation den Starkregen nicht mehr fassen konnte und die Fahrbahn der Ludgeristraße überflutet wurde.

Kurz und heftig war der Regen am Freitag, 20. Mai, in Selm. Aber eher harmlos im Vergleich zum 27. Juli 2021, als hier in der Selmer Altstadt die Kanalisation den Starkregen nicht mehr fassen konnte und die Fahrbahn der Ludgeristraße überflutet wurde. © Arndt Brede

Angekündigtes Unwetter lässt Selm, Olfen und Nordkirchen in Ruhe

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Sturmböen zwischen 55 und 65 km/h, Hagelkörner mit drei Zentimetern Durchmesser. All das war angekündigt. Und hätte auch Selm, Olfen und Nordkirchen treffen können. Es kam anders.

Selm, Olfen, Nordkirchen

, 20.05.2022, 20:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer am Freitag, 20. Mai, gegen Mittag in Selm, Olfen und Nordkirchen erst gen Himmel und dann auf die Nina-Warn-App auf seinem Smartphone geschaut hat, dürfte sich mächtig gewundert haben. Der Himmel war blau und mit weißen Wölkchen verziert. Die Warn-App kündigte Sturmböen an mit Geschwindigkeiten zwischen 55 und 65 km/h sowie Hagelkörner mit bis zu drei Zentimetern Durchmesser. Unter anderem sollten demnach Selm und Umgebung betroffen sein.

Symbolisierte der blaue Himmel nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm? Das dürften sich viele Menschen in der Region gefragt haben. Zwischen 15 und 16 Uhr ahnten sie, dass so eine Warn-App womöglich nicht umsonst mit derartigen Informationen raus kommt. Nach und nach wurde es immer dunkler. Hier und da war ein Grollen zu hören. Dann setzte Regen ein.

Und um kurz nach 16 Uhr wurde der Regen heftiger. Und er nahm weiter zu. Bis er um kurz vor 16.30 Uhr wieder normale Maße annahm, wenn man einen leichten Landregen als normal bezeichnen möchte.

Kein Vergleich zum Juli 2021

In der Selmer Altstadt - genauer: auf der Ludgeristraße - waren die Seitenbereiche der Fahrbahn voll Wasser. Kein Vergleich mit dem Szenario an dieser Stelle am 27. Juli 2021, als die Kanalisation die damaligen Wassermassen des Starkregens nicht mehr fassen konnte und das Wasser massiv auf die Fahrbahn drückte und floss. Fühlte sich damals im Juli 2021 so mancher Autofahrer wohl als Teil eines Amphibienfahrzeuges, war es am Freitag, 20. Mai, zwar auch laut, wenn Autos durch die Pfützen fuhren, aber ansonsten harmlos. Und als der Regen sich beruhigt hatte, floss das Wasser auch ordnungsgemäß wieder ab.

Bis zum Abend hatte die Selmer Feuerwehr keinen einzigen unwetterbedingten Einsatz.

Der kurze und heftige Regen am Freitag, 20. Mai, in Selm hob den Wasserspiegel im Auenpark kein bisschen an. Ein Indiz dafür, dass das Unwetter keine gravierenden Ausmaße in unserer Region gehabt hat.

Der kurze und heftige Regen am Freitag, 20. Mai, in Selm hob den Wasserspiegel im Auenpark kein bisschen an. Ein Indiz dafür, dass das Unwetter keine gravierenden Ausmaße in unserer Region gehabt hat. © Arndt Brede

Kurz und heftig war der Regen auch in Nordkirchen, berichtet Tobias Heitkamp, Pressesprecher der Feuerwehr Nordkirchen, von der Situation in Nordkirchen, Capelle und Südkirchen. Einsätze bis zum Abend: Fehlanzeige.

Und wie war es in Olfen? „Ich würde noch nicht einmal von heftigem Regen sprechen“, erklärt Karsten Nieländer, Pressesprecher der Feuerwehr Olfen. Entsprechend habe es auch in Vinnum und Olfen keine Einsätze der Feuerwehr hinsichtlich Unwetterschäden gegeben.

Feuerwehren: Sind im Ernstfall sofort einsatzbereit

Gleichwohl versicherten alle drei Feuerwehren, im Fall der Fälle sofort einsatzbereit zu sein. Die Feuerwehrleute hätten im Einsatzfall per Funkmeldeempfänger Signale erhalten, die sie zu ihren Gerätehäusern beordert hätten. „Wenn die Einsätze sich häufen, würde der Ausnahmezustand ausgerufen und wir würden die Gerätehäuser besetzen und Feuerwehrleute in Bereitschaft versetzen“, skizziert Tobias Heitkamp das übliche Vorgehen der Feuerwehr.

All das war nicht nötig. Bis Redaktionsschluss passierte in Selm, Olfen und Nordkirchen nichts, das einem Unwetter größeren Ausmaßes gleich gekommen wäre.