Zirkusprojekt
60 kleine Clowns, Fakire und Artisten: Kita Cappenberg wird zum Zirkus
Der Zirkus hat sein Zelt vor der Kita in Cappenberg aufgeschlagen und begeistert die Kinder, die in neue Rollen schlüpfen und viel lernen. Am Freitag sind alle Eltern zur Premiere eingeladen.
Der rote Vorhang ist noch verschlossen. Dahinter ist ein leises Kichern zu hören, davor ist die Spannung groß. Gleich kommt Zirkusdirektorin Juliane Breer mit ihren Clowns heraus um begrüßt die Jongleure, Seiltänzer, Artisten, Farkire und „Minis“, die im Halbkreis vor der runden Manege sitzen und laut in die Hände klatschen.
Den Rest des Jahres ist Juliane Breer Leiterin der Kita St. Johannes in Cappenberg. In dieser Woche ist aber einiges anders. Der Zirkus hat seine Zelte an der Kita aufgeschlagen und knapp 60 Kinder schlüpfen in neue Rollen. Sie stehen als Fakire auf Glasscherben oder Nagelbrettern, jonglieren mit Tüchern, Keulen oder Tellern oder führen als Clowns eigene Sketche auf: In einem geht es um eine alte Stinkesocke, im anderen um einen Clown und seinen Schlüpfer.
Mit verbundenen Augen auf dem Seil
Seit Montag steht das große weiße Zirkuszelt mit seinen gelb-blauen Mustern auf einer großen Wiese gleich an der Kita. Das Geld für das Zirkus-Projekt „Circus Soluna“ der Kita hatte Marathon-Pater Tobias, der aus der Nähe kommt, beim ersten Cappenberger Marathon erlaufen. Mehr als 8000 Euro kamen dabei zusammen.
Die Kinder konnten sich ihre Zirkus-Rollen selbst aussuchen. Der sechsjährige Leonard musste da gar nicht lange überlegen: „Ich mache den Seiltanz mit der Maske“, sagt er. Der Sechsjährige läuft an der Hand einer Erzieherin über ein dünnes Drahtseil. Seine Auge sind dabei verbunden. Ob das nicht schwer sein? „Nein“, sagt er. „Ich fühle mit dem Fuß und dann merke ich, wo das Seil ist. Dann gehe ich weiter.“
Hutwechsel auf dem Hochseil: Viele Kinder wussten schon zu Beginn genau, in welche Rolle sie schlüpfen wollten. © Luca Füllgraf
Eine Woche lang ist alles anders
„Es stärkt besonders das Selbstbewusstsein der Kinder“, sagt die Erzieherin Melanie Willfroth, die gemeinsam mit einer Kollegin wie üblich den Jüngsten betreut. „Minis“ werden die in dieser Woche genannt. Von einem Kasten zu springen oder durch einen „brennenden“ Ring zu krabbeln, erfordere viel Mut..
„Außerdem steigt durch das Projekt der Zusammenhalt in der Kita“, sagt Willfroth. Für die außergewöhnliche Woche wurden die klassischen Kita-Gruppe durchgemischt. So kommen die Kinder auch mit ganz vielen anderen Kindern als im Kitaalltag in Kontakt.
Nicht nur im Zirkuszelt, sondern auch in der Kita üben die „Minis" für den großen Auftritt am Freitag. © Luca Füllgraf
Auch sonst sieht in der Cappenberger Kita vieles neu und anders aus.
Ein „strukturiertes Durcheinander“ nennt Kita-Leiterin Juliane Breer die Woche. Auch in der Mitte der Kita steht ein Playmobil-Zirkuszelt und der Gruppenraum der Frosch-Gruppe heißt Zirkus Froschico.
Jeder Morgen beginnt mit einem gemeinsamen Aufwärmen aller Kinder im Zelt. Danach geht es in die einzelnen Gruppen. Mittags treffen sich dann alle Kinder wieder in der Manege, um vorzuführen, was sie gelernt haben. Trotz allem dürfte in dieser Zeit das Freispiel der Kinder nicht wegfallen, so Breer. Es gehe in der Wochen nicht darum zu trainieren, sondern auch darum, dass alle Kinder Spaß haben.
Große Premiere am Freitag
„Manche Sachen - wie am Seil hängen - sind anstrengend, andere nicht“, sagt Lennard. Eigentlich gehen der Sechsjährige und seine Freunde Phil und Manessa in die Froschgruppe. In dieser Woche sind sie Artisten. Sie zeigen Kunststücke, alleine oder in der Gruppe und türmen sich wie die Bremer Stadtmusikanten.
Die kleinen Clowns bekommen Applaus nach ihrem Sketch mit der alten Stinkesocke. © Luca Füllgraf
„Einige sind schon jetzt sehr traurig, dass es bald vorbei ist“, sagt Juliane Breer. Dabei steht das große Finale noch aus. Am Freitag (3. Juni) feiert der Zirkus der Kita St. Joannes in zwei Teilen seine große Premiere vor den Eltern. Um 14.30 und um 16 Uhr sind die zur rund 45-minütigen Show des Zirkus Soluna eingeladen. „Manche Kinder sind schon nervös“, sagt sie. „Und ich auch“.
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.