Die Kinder der Kita St. Johannes in Cappenberg freuen sich über die Spende von Marathon-Pater Tobias für ihr Zirkusprojekt.

© Luca Füllgraf

8000 Euro: Pater Tobias läuft Marathon für Kita in seiner Heimat Cappenberg

rnSpenden für Zirkusprojekt

Pater Tobias läuft einen Marathon nach dem anderen - und das für den guten Zweck. Diesmal organsierte er den Lauf sogar selbst. Dank der Spenden schlägt bald ein Zirkus in Cappenberg auf.

Cappenberg

, 14.04.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Knapp 20 rote Clownsnasen haben in Cappenberg auf Pater Tobias Breer gewartet, als er mit einem großen Scheck durch die Pforte der Kita St. Johannes in Cappenberg kam. Passend zum Ziel des gespendeten Geldes lag auch schon eine Hantelstange mit falschen Gewichten für die kleinen Clowns bereit.

Der unter den Namen „Marathon-Pater“ bekannte Läufer hatte Mitte März den ersten Marathon in Cappenberg organisiert und dabei insgesamt 8000 Euro gesammelt. Mit dem Geld soll nun vom 29. Mai bis zum 4. Juni der „Circus Soluna“ sein Zelt bei der Kita St. Johannes aufschlagen. „Ich denke, da werden die Kinder Freude und Lust verspüren, dort mal als Clown aufzutreten oder etwas anderes auszuprobieren“, erklärt Breer.

Für einen Kindergarten in seiner Gemeinde in Duisburg Neumühl habe er im vergangenen Jahr ein ähnliches Zirkusprojekt finanziert. „Ich dachte mir, dass das doch auch etwas für den Kindergarten St. Johannes in Cappenberg sein kann, wo meine Nichte vor Kurzem die Leitung übernommen hat“, so Pater Tobias.

1,7 Million Euro Spenden gesammelt

60 Kindergartenkinder werden bald eine Woche lang ihre Vormittage im Zirkuszelt verbringen. Zum Abschluss gibt es dann zwei Vorstellungen, bei denen die Kinder ihre neuen Fähigkeiten ihren Eltern präsentieren.

Am 20. März organisierte Pater Tobias Breer den ersten Gottfried-Marathon am Schloss Cappenberg und lief selbst mit.

Am 20. März organisierte Pater Tobias Breer den ersten Gottfried-Marathon am Schloss Cappenberg und lief selbst mit. © Daniel Elke

Zum Selmer Ortsteil Cappenberg hat Tobias Breer eine besondere Verbindung. „Ich komme hier vom Reiterhof Breer unterhalb vom Schloss Cappenberg“, erklärt der 58-Jährige. Zudem besuchte der Werner in Cappenberg die Schule und ging dort zur Kirche.

2006 begann der Pater mit dem Laufen. Seitdem habe er bereits 142 Marathon-Läufe und Ultra Marathonläufe für bedürftige und arme Kinder bewältigt. Allein im vergangenen Jahr waren es 29 Läufe. 1,7 Millionen Euro kamen so in 15 Jahren zusammen.

Erster Marathon in Cappenberg

Am 20. März organisierte Breer dann den ersten Gottfried Marathon in Cappenberg. Zum Jubiläum „900 Jahre Kloster Cappenberg“ meldeten sich 162 Läuferinnen und Läufer an, 132 von ihnen schafften es am Ende auch auf die Strecke. Mit dabei waren unter anderem sieben Erzieherinnen der Kita St. Johannes, die für ihre Kinder liefen.

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„Viele sind zum ersten Mal hier gelaufen und fanden die Strecke einfach traumhaft. Man läuft rund um das Schloss und hat es praktisch immer im Blick“, erklärt Breer. Eine Runde war genau 10,5 Kilometer lang. Über die Resonanz freute sich Pater Tobias besonders: „Es ist schon einmalig in Deutschland, dass bei einer solchen Marathon-Premiere so ein positives Echo wie in Cappenberg zu haben.“ Die Planungen für eine Wiederholung im nächsten Jahr laufen schon, verrät der 58-Jährige. Dann solle wieder für einen guten Zweck gelaufen werden.

Reformen in der Kirche ein langer Weg

Erst vor Kurzem habe Pater Tobias durch einen Lauf 15.000 Euro für ukrainische Flüchtlingskinder gesammelt, aber auch an syrische Kinder gedacht und 5000 Euro für sie gesammelt. In seiner Duisburger Gemeinde merkt Breer, dass das Engagement bei den Menschen ankomme. Seit Januar gab es 51 Taufanträge. „Das ist sehr ungewöhnlich, aber die Menschen sehen einfach, was Kirche heute tut.“

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Die notwendigen Reformen in der katholischen Kirche seien eher ein langsamer Marathon als ein schneller Sprint. Mit dem synodalen Weg habe die Kirche aber schon einen Schritt nach vorne gemacht. „Ich würde mich auch freuen, wenn die Rolle der Frau noch stärker wird“, so Breer. Hier sei es schön zu sehen, dass sich etwas tut.