Wieder Pläne für Windkraft auf dem Schälk
Nahe der Schwerter Grenze
Erneut plant eine Firma Windkraftanlagen auf dem Schälk. Und zwar auf Iserlohner Stadtgebiet, aber direkt hinter der Stadtgrenze. Wir haben nachgefragt, wie es mit den Plänen aussieht.

Der Rat in Heek entscheidet über die Flächen für Bürgerwindparks.
Wo sollen die Anlagen stehen? Sie befinden sich im Landschaftsschutzgebiet direkt an der Schwerte Stadtgrenze zwischen Bürenbrucher Weg, Schälker Landstraße und Gut Böckelühr (siehe interaktive Karten weiter unten).
Was für Anlagen sind geplant? Die "Abo Wind" plant vier Windräder mit jeweils 3 Megawatt Leistung. Solche Anlagen wären vom Boden bis zur Rotorspitze jeweils 200 Meter hoch. Nach Berechnungen der Abo Wind würden die vier Anlagen etwa 29.000 Megawattstunden Strom erzeugen und damit 22.600 Tonnen CO² gegenüber Stromerzeugung auf Basis fossiler Energieträger einsparen.
Wie weit sind die Pläne vorangeschritten? „Wir sind noch relativ am Anfang der Planungen“, sagte die Teamleiterin des Projekts, Ute Schulmeister am Donnerstag. Natürlich wäre es am schönsten, wenn man im Einvernehmen mit der Stadt planen könnte. Aber die Firma setzt nicht allein auf diese Karte. Denn der Wald Iserlohns an der Stadtgrenze zu Schwerte ist aus Sicht der Bezirksregierung ein günstiger Standort für Windenergie. Das hat man in den Regionalplan Energie eingearbeitet, der zwar noch nicht verabschiedet ist, aber bereits offengelegt wurde. Sollte die Planung endgültig verabschiedet werden, müsste sich die Stadt Iserlohn fügen, glaubt Schulmeister. Das kann aber noch dauern. Alleine die Bearbeitung der Bürgeranregungen werde einige Monate in Anspruch nehmen, schätzt Dr. Christian Chmel-Menges, Pressesprecher des Regierungspräsidenten.
Was bedeutet das für die Schwerter Pläne, Windanlagen zu bauen? Schwerte hat seine Pläne nach dem Rückzug der Stadt Iserlohn aus den Planungen auf Eis gelegt. Und wartet jetzt auch auf den Regionalplan Energie. Die benachbarten Flächen auf Schwerter Gebiet sind vorerst nicht betroffen. Denn in Schwerte stellte der Regionalverband Ruhr (RVR) den Regionalplan auf. Und der sei noch nicht so weit, weiß Stadtplaner Adrian Mork. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass man auch beim RVR auf die Idee kommt, die Windvorrangfläche auf dem Schälk anzusiedeln. Denn bevor die Stadtwerke 2011 mit ihren Planungen begannen, hatten sie das Stadtgebiet auf geeignete Standorte für Windräder untersuchen lassen. . „In unserem Verfahren gibt es nichts Neues“, versicherte Bürgermeister Heinrich Böckelühr.
Was sagen die Gegner? Dieter Ackermann von der Arbeitsgemeinschaft Ornithologie (AGON) macht bereits jetzt gegen die Pläne mobil. „Schützen Sie unsere heimische Natur und verhindern Sie den Bau von Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet“, schreibt er in einem Brief an die Ratsmitglieder. Dabei weist er auch auf die in Deutschland gefährdeten Rotmilane hin. Drei Brutpaare dieser Greifvögel gebe es im Bereich der geplanten Windkraftanlagen. Und auch die Bürgerinitiative Schälker Heide ist wieder aktiv. Sprecher Oliver Hermann machte Mittwochabend im Rat auf die Pläne in der Nachbarstadt aufmerksam.
Wie geht es weiter? Die Firma Abo Wind will auf jeden Fall für den 29. September die Bürger zum Gespräch in Iserlohn einladen. „Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben“, kündigte Ute Schulmeister an.
Auf dieser Karte sind die ungefähren Standorte der geplanten Windkraftanlagen verzeichnet - um genaue Informationen zu erhalten, klicken Sie bitte auf die roten Markierungen.