Was soll in den Schwerter Wuckenhof: Kunst, Jugend oder ein Trauzimmer?

© Bernd Paulitschke

Was soll in den Schwerter Wuckenhof: Kunst, Jugend oder ein Trauzimmer?

rnIdeenschmiede Wuckenhof

Was wird aus dem Wuckenhof? Ohne den Kunstverein wird das Haus nur noch wenig genutzt. Jetzt lud die Stadt zur Ideenschmiede ein und erlebte eine Überraschung. Es gibt einen Wuckenhofverein.

Schwerte

, 13.10.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Aus Sicht der Stadt ist der Wuckenhof ein „städtisches Kleinod“. Das historische Gebäude aus dem 18. Jahrhundert beherbergte im Untergeschoss lange Jahre die Ausstellungsräume des Schwerter Kunstvereins. Nach dessen Ende sind große Teile im Erdgeschoss des Gebäudes ungenutzt. Im Obergeschoss befindet sich das Kulturbüro und ein kleiner Teil im unteren Bereich wird zur Zeit von der Tourismusinformation der Stadt genutzt.

Eigentlich könnte man das Gebäude anders nutzen. Deshalb hatten Stadt und ihr Kulturbetrieb (KuWeBe) für Samstag zu einer Ideenschmiede eingeladen. Rund 50 Schwerter waren gekommen, um daran mitzuwirken.

Das Gebäude hat theoretisch 550 Quadratmeter Nutzfläche

Theoretisch stehen im Wuckenhof fast 550 Quadratmeter zur Verfügung. Allerdings nur dann, wenn man alle Flächen nutzt. So befinden sich im Erdgeschoss etwa 220 Quadratmeter. Das erste Obergeschoss umfasst 180 Quadratmeter und das Dachgeschoss sowie ein kleines Nebengebäude bieten weitere 245 Quadratmeter Fläche - also reichlich Raum für Ideen.

Da passte es gut, dass sich bereits im Sommer Künstler, Sozialpädagogen, Architekten und Juristen getroffen hatten und einen Verein gründeten, der Ideen für die Nutzung des Wuckenhofs entwickelt.

Ein Raum für die Jugend und die Kunst

Es soll ein Raum für Jugend und Kunst werden, so die Vorstellung der Vereinsmitglieder. „Wir wussten nicht, dass die Stadt zu einer Ideenschmiede einladen will“, erklärt Künstlerin Jessica Toliver, die gemeinsam mit der Musikerin Sara Buschulte den Verein bei dem Treffen vertrat. Denn eigentlich wollten die Vereinsmitglieder ihre Ideen noch ein bisschen ausarbeiten, bevor Sie das Konzept der Stadt vorstellen. Durch die Ideenschmiede ging man bereits jetzt mit dem Plan an die Öffentlichkeit.

Dabei betonen die Vereinsmitglieder, dass sie ein Haus betreiben wollen, das für alle Bürger offen ist. Vor allem aber möchte man ehrenamtliches Engagement einbringen und als Trägerverein Verantwortung übernehmen.

Das Kulturbüro nutzt derzeit das Obergeschoss des Wuckenhofs.

Das Kulturbüro nutzt derzeit das Obergeschoss des Wuckenhofs. © Bernd Paulitschke

Ein wenig will der Verein auch die Tradition des ehemaligen Kunstvereins aufleben lassen, indem man wieder Raum für Ausstellungen schafft. Aber auch andere Kunstsparten sollen hier Platz finden. Vor allem gilt es aber, die Brücke zu Jugendarbeit und Jugendkultur zu schlagen. Für die Jugendarbeit ist Sozialarbeiter Peter Blaschke mit an Bord.

Das Konzept traf bei vielen Anwesenden auf Zustimmung. Auch weil es viele Ideen, die andere Anwesende einbrachten, vereinte. Bei der anschließenden Abstimmung erhielt es deshalb wohl auch die meisten Punkte. „Das sollte aber nur die Zustimmungswerte für die einzelnen Ideen aufzeigen“, so Anke Skupin, die den Vormittag moderierte und leitete.

Trauzimmer oder Haus der Begegnung

So gab es auch Vorschläge im Wuckenhof ein Trauzimmer einzurichten, ein Zentrum für Handwerke zu schaffen oder ein Zentrum für Integration und Begegnung dort anzusiedeln. Andere Konzepte beschäftigten sich mit der Finanzierung und schlugen vor, die oberen Räume zu vermieten.

Die anwesenden Kommunalpolitiker waren zum Zuhören verurteilt. Auf sie wird das Thema Wuckenhof erst in der Zukunft zukommen. Denn die Ergebnisse der Ideenschmiede sollen in die zuständigen Ratsgremien eingebracht werden.

Und hier wird wohl auch der Wuckenhof e.V. eine wichtige Rolle spielen. Bürgermeister Dimitrios Axourgos versprach jedenfalls mit dem Verein erste Gespräche aufzunehmen.

Rund 50 Schwerter waren am Samstag zur „Ideenschmiede Wuckenhof“ gekommen.

Rund 50 Schwerter waren am Samstag zur „Ideenschmiede Wuckenhof“ gekommen. © Bernd Paulitschke

Ein Vorteil des Vereinskonzepts besteht auch darin, dass es mit Tobias Bäcker ein Mitglied im Verein gibt, das sowohl die der Bürgerstiftung St. Viktor als auch in der Rohrmeisterei Stiftung vertreten ist. Denn in einem Punkt waren sich die Ideenschmiede einig. Es macht wenig Sinn, im Wuckenhof etwas anzusiedeln, das es schon in einer anderen Stiftung gibt.