
Wer nach oben schaut, hat zumindest den Eindruck, dass man nicht mehr in Richtung Dortmund abbiegen kann. © Jörg Bauerfeld
Verwirrende Schilder im Westhofener Kreuz – Abfahrt gesperrt oder nicht?
Drei Unfälle
Ein durchgestrichener Pfeil, dann darf man plötzlich doch abbiegen: Die Beschilderung im Westhofener Kreuz ist verwirrend. Nach drei Unfällen möchte die Autobahn GmbH das nun überprüfen.
Wer ohne Ortskenntnisse über die A1 von Unna in Richtung Dortmund fährt, muss äußerst aufmerksam sein. Denn die Beschilderung in der Baustelle zum Westhofener Kreuz ist verwirrend.
Nicht nach Frankfurt, nicht nach Dortmund?
Auf den großen Tafeln über den Fahrbahnen scheint es auf den ersten Blick so, als könne man überhaupt nicht auf die A45 fahren. Schon seit längerem sind Siegen und Frankfurt neben den weißen Richtungspfeilen mit roten Strichen versehen. Das soll eigentlich darauf hinweisen, dass man in Lüdenscheid wegen der gesperrten Brücke nicht weiterkommt.

Viele Rettungswagen und der Rettungshubschrauber Christoph 8 wurden zu der Unfallstelle am Sonntag auf der A1 angefordert. © Feuerwehr Schwerte
Seit Ende August klebt nun aber auch ein rotes Kreuz über dem Richtungspfeil für die Ausfahrt Dortmund. Nicht, weil die gesperrt ist, sondern weil die Abbiegespur wegen einer Baustelle nicht genutzt werden kann.
Dass man hinter der Baustelle aber doch noch abfahren kann, zeigt ein Baustellenschild, relativ nah an der Abfahrt an. Das sorgt immer wieder dafür, dass Fahrer kurz vor der Abfahrt hart bremsen. Und die missverständliche Beschilderung lenkt manchen Fahrer auch von der aktuellen Verkehrssituation ab.
Seit Mitte September mehrere Unfälle
Auffällig ist, dass es seit Mitte September zu mehreren Unfällen in diesem Bereich kam. Zuletzt gab es am Sonntag (9.10.) sogar eine Massenkarambolage. „Wir haben das bislang noch nicht als Unfallschwerpunkt wahrgenommen“, erklärt Susanne Schlenga von der Autobahn GmbH Westfalen, die für die Unterhaltung der A1 zuständig ist.
Neben der Überkopfbeschilderung mit den roten Markierungen, gebe es auch eine Baustellenbeschilderung, auf der man die Abfahrt sehen könne. Dennoch wolle man nach den Unfällen mit der Polizei Kontakt aufnehmen und prüfen, ob man etwas an der Beschilderung ändern müsse.
Seit Ende August wird an den Lärmschutzwänden an der A1 zwischen Schwerte und dem Westhofener Kreuz gearbeitet. Der bestehende Lärmschutz war durch die Hauptprüfung gerasselt.
Teile waren nicht mehr fest genug und müssen nun zusätzlich gesichert werden. Dazu wurde am Rand der Autobahn ein Teil der Fahrbahn abgetrennt, um einen Arbeitsbereich zu schaffen. Und das hat seine Auswirkungen auf die Verkehrsführung.
Sonntag kam es zur Massenkarambolage
Am Sonntag war ein 51-jährige Fahrer aus Spockhövel auf das Stauende an der kurzen Einfädelungsspur aufgefahren und hatte damit eine Kettenreaktion ausgelöst. Es war der dritte schwere Unfall in diesem Bereich, seit die Baustelle eingerichtet wurde.
Am 21. September waren zwei Lkw im Kreuz in Fahrtrichtung Bremen im Bereich der Baustelle aufeinander gefahren, wobei eines der Fahrzeuge ausbrannte. Am 22. September waren zwei Pkw auf der Gegenfahrbahn im Bereich der Baustelle in einen Unfall verwickelt. Verletzt wurde bei den beiden Unfällen niemand, allerdings musste nach dem Lkw-Brand die Fahrbahn repariert werden.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
