In Mehlmeisel im Fichtelgebirge gibt es das erste Tiny-House-Dorf Deutschlands.

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Schafft Schwerte Platz für eine Tiny-House-Siedlung?

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Winzige Häuser, ohne großen Flächenverbrauch: Tiny Houses sind eine weltweite Bewegung. In Schwerte gibt es jetzt einen Vorstoß, auch hier Platz für die alternativen Minihäuser zu schaffen.

Schwerte

, 13.06.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wohnen wie Peter Lustig aus der bekannten TV-Kinderserie Löwenzahn? Nein, davon sind Tiny Houses (winzige Häuser) heute weit entfernt. Das Angebot reicht von kleinen tatsächlich Bauwagen-großen Häusern, bis zu welchen, die mit 60 bis 70 Quadratmetern normale Wohnungsgröße erreichen.

Der Trend hat bundesweit den Wohnungsmarkt erfasst, Und wenn es nach der SPD geht, soll er auch Schwerte erreichen. Die Sozialdemokraten stellten jetzt einen Antrag, dass die Verwaltung prüfen solle, ob und wie man auch in Schwerte Tiny Houses anbieten kann.

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Doch es ist eine vorsichtige Anfrage, wie der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marc Seelbach erklärt. Denn natürlich könne das Konzept nicht die Probleme auf dem Schwerter Wohnungsmarkt lösen. Dennoch stellen die Mini-Häuser eine sinnvolle und vor allem nachhaltige Alternative da.

„Doch wo könnten die kleinen Häuser in Schwerte eine Heimat finden? Eines ist klar“, sagt Marc Seelbach, „die großen Flächen, wie Schützenhof kommen dafür nicht in Frage.“ Eher Baulücken oder kleine Areale, die man so gar nicht entwickeln könne. Vielleicht käme man ja auch auf die Idee einer Mischnutzung, so der SPD-Fraktionsvize.

So sieht es im Inneren des Tiny Houses aus.

So sieht es im Inneren des Tiny Houses aus. © picture alliance/dpa

Kein Fundament und Solarstrom

Tiny Houses brauchen kein Fundament und werden oft über Solarpaneele versorgt. Allerdings muss auch für die kleinen und oft auch mobilen Häuser die Abwasser- und Wasserversorgung geregelt sein. „Wahrscheinlich wären in Schwerte auch innenstadtnahe Standorte gefragt“, sagt Marc Seelbach.

In vielen NRW-Städten gibt es mittlerweile zahlreiche Tiny-House-Initiativen und Vereine. Die Stadt Dortmund realisiert gerade eine solche Siedlung auf einem ehemaligen Sportplatz in Dortmund-Sölde. Hier soll ein kleines autofreies Quartier entstehen, wobei auf der Fläche mehr Menschen wohnen können als bei einer klassischen Einfamilienhaussiedlung. Interessenten kommen aus ganz Deutschland.

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Alternative zu klassischen Wohnformen

Grundsätzlich will die SPD aber nicht von ihrer eigenen bisherigen Handlungsmaxime abweichen: Schwerte muss – laut städtischem Handlungskonzept Wohnen – massiv in weitere Wohnbebauung und insbesondere in den öffentlich geförderten Wohnungsbau investieren.

„Aber gerade in Städten mit Wohnraumknappheit und der damit verbundenen Wohnraumverteuerung kann das Wohnen und Leben in Minihäusern, in Tiny Houses, eine preiswerte, nachhaltige Alternative darstellen“, erklärt SPD-Ratsherr Simon Lehmann-Hangebrock.

Bewegung kommt aus den USA

Die Tiny-House-Bewegung hat ihren Ursprung in den USA. Sie propagiert das Leben in kleinen Häusern, wobei es laut Wikipedia keine feste Definition dafür gibt, bis zu welcher Wohnflächengröße ein Gebäude als Tiny House gilt und ab wann es als Small House (Kleinhaus) bezeichnet wird. Wikipedia definiert es so: „Tiny Houses werden zumeist zwischen 15 und 45 m² und Small Homes mit bis zu 90 m² Wohnfläche beschrieben.“

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