Strandhaus am Hengsteysee wirbt offensiv mit stabilen Preisen „Rumheulerei geht auf den Geist“

Strandhaus am Hengsteysee wirbt offensiv mit stabilen Preisen
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Dreieinhalb Jahre lag der Mehrwertsteuersatz wegen der Corona-Pandemie bei sieben Prozent. Zum Jahreswechsel wurde er wieder auf 19 Prozent angehoben. An welchen Stellen die Gastronomien ihre Preise anheben oder eben nicht, lässt sich für Kundinnen und Kunden nur schwer nachvollziehen.

Das Hagener Strandhaus am Hengsteysee wirbt auf Facebook offensiv damit, die Preise nicht zu erhöhen. „Unsere Speisen- und Getränkekarte wird nicht geändert. Warum? Weil wir ein positives Signal aussenden wollen“, schreibt das Restaurant in einem Facebook-Post.

„Reine Marketingstrategie“

Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Strandhaus-Inhaber Mike Henning: „Damit zu werben, war eine reine Marketingstrategie.“ Das hat scheinbar funktioniert: Der Facebook-Post findet viel Zuspruch in den Kommentaren. Die Community bedankt sich, lässt applaudierende Emojis da und freut sich darauf, das Strandhaus auch in Zukunft zu besuchen.

Henning erklärt weiter: „Ich kenne viele Gastronomen im Umkreis, die ihre Preise noch nicht erhöht haben. Ich habe die Situation lediglich genutzt.“ Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands e.V. (DEHOGA) zeigt aber: Bereits 75,5 Prozent der deutschen Gastro-Unternehmer sahen sich gezwungen, ihre Preise zu erhöhen.

Flucht nach vorn

Während andere also jeden Cent umdrehen oder ihre Preise anheben, entscheidet sich Mike Henning für die Flucht nach vorn: „Ehrlicherweise geht mir die Rumheulerei der Gastronomen auf den Geist“, gesteht Henning. Viele hätten vor der Corona-Krise auch mit einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gearbeitet. Er habe 2022, also mitten in der Krise, eröffnet und mit einem Steuersatz von sieben Prozent kalkuliert. „Wenn jemand meckern sollte, dann ich“, so Henning und betont: „So hält man aber keine Kunden.“

Er habe den umgekehrten Weg gewählt und möchte damit ein positives Signal aussenden und die Gäste halten. Es gehe um „die Masse“. Seine Message: „Wir erhöhen nicht, ihr könnt ruhig kommen!“

Im Facebook-Post kündigt das Strandhaus eine Preiserhöhung ab März 2024 an. Gegenüber der Redaktion erklärt Henning: „Ich kann noch nicht sagen, wie lange die Preise so bleiben. Das entscheide ich aus dem Bauch heraus. Es ist aber noch nichts geplant. Die Situation ist entspannt.“

Gastronomen in Schwerte erhöhen minimal

Der Rundum-Blick durch Schwerte zeigt: Einige Gastronomen haben ihre Preise leicht erhöht, andere versuchen sie zu halten. Laut DEHOGA-Umfrage planen rund 11 Prozent der deutschen Gastronomen ihre Preise im ersten Quartal 2024 anzuheben.

Der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent ist am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Während der Coronakrise hatte sich die Bundesregierung auf eine Senkung des Satzes geeinigt. Seit dem 1. Januar 2024 gilt wieder der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent.

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