Stadt Dortmund stellt Holzener Eltern Ultimatum

Streit um Anmeldung an Gymnasien

Am Freitag trifft sich der Petitionsausschuss des Landtags in Schwerte. Auf der Tagesordnung steht die Frage, wie viele Schüler aus Dortmund auf die Schwerter Gymnasien gehen dürfen. Doch bevor es zu einer Entscheidung kommt, sollen die Holzener Eltern ihre Kinder auf dem Dortmunder Goethe-Gymnasium anmelden. Darauf drängt die Stadt Dortmund.

SCHWERTE

, 14.03.2017, 07:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bis Freitagmittag sollen die Eltern aus dem Dortmunder Süden ihre Kinder am Goethe-Gymnasium in Dortmund-Hörde anmelden.

Bis Freitagmittag sollen die Eltern aus dem Dortmunder Süden ihre Kinder am Goethe-Gymnasium in Dortmund-Hörde anmelden.

Am Freitagabend fand eine Sitzung mit Schuldezernentin Daniela Schneckenburger, dem Leiter des Goethe-Gymnasiums in Dortmund-Hörde und betroffenen Eltern statt. Was dort gesagt wurde, empfanden die Eltern als Ultimatum: Wer sein Kind nicht bis Freitagmittag am Goethe-Gymnasium in Dortmund-Hörde angemeldet habe, müsse damit rechnen, dass es auf eine Schule irgendwo in Dortmund verteilt würde.

Die Eltern, die bislang von den Schwerter Gymnasien noch keine Ablehnung erhalten haben, fühlen sich dadurch erpresst und unter Druck gesetzt.

Schlimme Situation für die Eltern

„Für uns ist das eine entsetzliche Situation“, sagte deren Sprecherin Nicole Feist am Montag. Und Carola Schäfer, eine der betroffenen Mütter, erklärte: „Wer besitzt jetzt noch den Mut, seine Anmeldung an einer Schwerter Schule zu lassen?“

Denn man kann sein Kind nur auf einer weiterführenden Schule anmelden. Wer also seine Anmeldung beim Goethe-Gymnasium abgibt, muss sie beim Friedrich-Bährens-Gymnasium zurückziehen, noch bevor der Petitionsausschuss einen Kompromiss gefunden hat.

Seit Jahren gehen Dortmunder Kinder auf Schwerter Gymnasien

Seit Jahren besuchen Kinder aus Holzen, vom Höchsten und vom Sommerberg die Schwerter Gymnasien. In diesem Jahr wurde ihnen erstmals die Aufnahme verwehrt, weil die Stadt Schwerte mit der Gründung einer zweiten Gesamtschule ihre Gymnasien auf Anordnung der Bezirksregierung verkleinern musste.

 

Eine politische Lösung, das Problem über eine Vereinbarung zwischen den beiden Städten zu regeln, scheiterte. Die Eltern fühlen sich trotz vieler positiver Gespräche von der Politik letztendlich allein gelassen – auch von Schwerter Seite.

Die Stadt Dortmund spricht von einem unglücklichen Zusammentreffen der Termine. Am 15. März tage in Dortmund die Koordinierungskonferenz für die Anmeldungen zu weiterführenden Schulen. Danach stehe fest, welche Kinder einen Platz an ihrer Wunschschule bekommen und wer an andere Schulen verwiesen werden müsse. Darüber sollten die betroffenen Eltern kurzfristig informiert werden – man gehe davon aus, dass die Post am 17. März herausgeschickt sei.

Die Liste könne schnell voll sein

Der Schulleiter des Goethe-Gymnasiums habe deshalb die Holzener Eltern darauf aufmerksam gemacht, dass dadurch am 17. März mit neuen Anmeldungen an seiner Schule zu rechnen sei und das Risiko bestehe, dass dann die Liste schnell voll sei. Schuldezernentin Schneckenburger sagte am Montag auf unsere Anfrage: „Wir wollen den Eltern helfen, nicht Druck machen.“ Letztlich sei es ohnehin eine Entscheidung der Bezirksregierung.

Die Eltern betrachten das als eine weitere Runde im Schwarzer-Peter-Spiel. „Wir haben den Eindruck, dass es nur um Schuldzuweisungen geht und einer die Sache auf den anderen abwälzt“, so Nicole Feist.