
Alfons Peters betreibt seit fast 44 Jahren die Tankstelle an der Hagener Straße. © Bernd Paulitschke
Preisrallye an den Zapfsäulen: Kurz gab es Diesel unterm Einkaufspreis
Spritpreisbremse
Die Preise für Benzin und Diesel ändern sich mehrmals am Tag. Und das hat nicht nur mit der Spritpreisbremse zu tun. Tankstellenbesitzer Alfons Peters gewährt uns einen Einblick ins Geschäft.
Im kleinen Verkaufsraum der Tankstelle von Alfons Peters ist auf dem Laptop die Internetseite Clever-Tanken.de geöffnet. Mehrfach an diesem Tag hat er schon auf die Seite geschaut.
Denn zum Start der Spritpreisbremse (1.6.) spielen die Preise verrückt. Mehrmals habe er schon den Preis geändert, erzählt Peters. Am frühen Morgen verkaufte er Diesel kurzfristig sogar unter dem Einkaufspreis.
Diesel zum Teil unter Einkaufspreis verkauft
Denn der Kraftstoff, den er in seine Tanks vorrätig hat, wurde in der vergangenen Woche geliefert. Und da kostete Diesel im Einkauf mehr. Die Steuer wird nämlich bereits beim Zulieferer aufgeschlagen.
Und das ist bei Alfons Peters freier Tankstelle an der Hagener Straße dieselbe wie bei den großen Tankstellenketten. Am Nachmittag lag Peters Preis für Diesel dann bei 1,92 Euro, exakt 1 Cent unter Aral und Shell.
Etwa 15 Cent müsse er auf seinen Einkaufspreis aufschlagen, um Mitarbeiter, Energie, Gebäude und Steuern bezahlen zu können, so Peters. Doch die Kalkulation wird Jahr für Jahr schwieriger. Denn die Preise ändern sich mehrmals täglich.
Mal zu seinen Gunsten, aber auch immer wieder so wie am Tag der Spritpreisbremse. „Die meisten Tankstellen in Deutschland leben von ihrem Shop“, erklärt Alfons Peters, der seit 44 Jahren die Tankstelle an der Hagener Straße betreibt. Er selbst sei aber nicht so der Shop-Typ. Bei Texaco, DEA und Shell war Peters schon Vertragspartner, jetzt betreibt er eine freie Tankstelle.
Lieferant weiß nicht, für welchen Preis er liefert
Am Donnerstag (2.6.) erwartet Alfons Peters eine neue Lieferung. Doch wie teuer der steuerreduzierte Sprit sein wird, konnte ihm der Lieferant noch nicht sagen. Erst am Morgen stehe der Preis fest, hieß es.
Mit dem muss sich der Betreiber einer freien Tankstelle dann am Markt behaupten. Und das funktioniert im Prinzip wie bei manchen Kunden. Peters schaut nach, was die großen Ketten an ihren Tanksäulen aufrufen und bestimmt danach seinen Preis.

Dienstag gab es Diesel für 2,009 am Mittwoch stieg der Preis dann zunächst an, bevor er später wieder fiel. © Bernhard Lawicki
Am Tag der Spritpreisbremse gingen die Preise mancherorts zunächst sogar nach oben, wie ein Foto eines Lesers beweist. Um sechs Cent stieg der Preis für Diesel an der Aral-Tankstelle an der Hörder Straße von Dienstag (31.5.) auf den frühen Mittwochmorgen, bevor er dann wieder fiel.
Der Preis für Super (E10) lag am Mittwochmittag in Schwerte zwischen 1,839 und 2,109 Euro. In Dortmund, an der Berghofer Straße zahlte man gegen 12.45 Uhr sogar nur 1,799 Euro für den Liter. Diesel, hier ist die Steuerermäßigung deutlich geringer, kostete von 1,899 (Star, Letmather Straße) bis zu 2,179 Euro an der Autobahn.
Alfons Peters geht davon aus, dass es noch ein paar Tage dauern wird, bis sich der Preis etwas stabiler einpendelt. Wo der dann liegen wird? Da spielen die Ölkonzerne wohl die wichtigste Rolle.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
