Die Eisheiligen sind vorbei – aber so richtig warm wird es diese Woche trotzdem noch nicht.

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Kalte Aussichten für Schwerte: Der Frühling kommt bis Ende Mai nicht in Fahrt

rnWetterbericht

Die Eisheiligen sind zwar vorbei, aber richtig warm wird es trotzdem nicht. Ein unterdurchschnittlich kalter Mai erwartet Schwerte – der Grund dafür ist ein jährliches Wetterphänomen.

Schwerte

, 17.05.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wann wird es denn nun endlich Frühling in Schwerte? Stellt man diese Frage dem Deutschen Wetterdienst (DWD), so erhält man eine ernüchternde Antwort: „Derzeit sieht es recht bescheiden aus – oder eher unter aller Sau, wenn man das so sagen kann“, sagt Meteorologe Thomas Gerwin.

Denn die Prognose für die kommende Woche klingt eher nach März- oder Apriltemperaturen als nach dem Wonnemonat Mai. Im Mittel kommt Schwerte auf Temperaturen von maximal 13 bis 16 Grad Celsius – „bei Regen kann es sogar noch frischer werden mit unter 10 Grad“, so Thomas Gerwin.

Schauer, Gewitter und Böen

Und der lässt sich zurzeit nicht bitten. Immer wieder kann es im Wochenverlauf zu Schauern, vereinzelt sogar zu Gewittern kommen. Stetiger Begleiter ist der Wind mit kräftigen Böen. „Der Mittwoch wird richtig böig.“

Ein kleiner Lichtblick ist dann der Donnerstag (20.5.). Da schafft es das Thermometer auf 18 Grad – aber auch nur, wenn sich die Sonne ab und zu zwischen den Wolken blicken lässt. Schließt sich die Wolkendecke, wird es sofort wieder kühler.

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Auch für das kommende Pfingstwochenende hat Thomas Gerwin eher durchwachsene Nachrichten: „Es gibt da zwei Modelle, die derzeit infrage kommen. Nach dem einen gibt es etwas wärmeren Regen. Nach dem anderen aber würde es noch mal kälter werden bei 10 bis 12 Grad.“

Und dann könnte unter bestimmten Umständen sogar noch mal Frost drin sein. Aber das sei schon ein Extremmodell, so der Meteorologe: „Wenn sich das durchsetzt, dann wäre bei klarem Nachthimmel und Windstille an vereinzelten Stellen auch Frost noch mal möglich – aber das sieht derzeit nicht danach aus, weil es so windig ist.“

Zweiter zu kalter Monat

Mit diesen frischen Aussichten ist der Mai schon der zweite Monat, der sowohl nach neueren als auch alten Mittelwerten zu kalt ist. Bereits der April lag unter dem Mittel – und der aktuelle Trend bleibt erst einmal bis Ende Mai bestehen. Da klettern die Temperaturen an einem guten Tag höchstens auf 20 Grad. „Derzeit warten wir noch auf den Frühling, da ist auch erst einmal keine Änderung in Sicht“, sagt Thomas Gerwin.

Grund für die ungewöhnliche Kühle sei vermutlich der Polarwirbel, der sich in diesem Jahr besonders langsam auflöst. Er erzeugt eine kühle und eine warme Seite – „und die kalte Seite ist immer bei uns“. Denn der Jetstream – also ein Starkwind, der rund um den Globus weht – zieht so an der Region vorbei, dass die warme Luft eher in Richtung Nordosten wandert und nicht nach Südwest. Thomas Gerwin: „Wenn man gerade schönes Wetter genießen möchte, müsste man nach Russland reisen.“

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