
© Heiko Mühlbauer
Schwerter Senfmühle will in die Haverhallen umziehen – und hat Pläne
Schwerter Senf
Die Haverhallen am Reiche des Wassers sind verkauft. Die Schwerter Senfmühle soll hier einziehen. Und die Betreiber haben auch Ideen, was sie mit dem restlichen Platz der Hallen machen.
Nachdem am Dienstagabend der Planungsausschuss in nicht öffentlicher Sitzung über die Zukunft der Haverhallen entschieden hat, wurde am Mittwochnachmittag der neue Investor vorgestellt. In Schwerte ist er auf jeden Fall kein Unbekannter.
Schon lange hatten die Betreiber der Senfmühle, Svea und Frank Peisert, neue Räume gesucht. Die sollten aber nicht nur räumlich passen, sondern auch zum Betrieb. Der Druck wurde größer, als die Rohrmeisterei ihre Pläne für ein Gästehaus entwickelte. Denn das soll unter anderem da entstehen, wo sich jetzt die Senfmühle befindet.
Senfmuseum soll Geschichte der Würzpaste darstellen
Doch nicht nur mit ihrer Senfmühle und dem Verkaufsraum wollen die beiden Unternehmer in die Haverhallen umsiedeln. Dazu wären die rund 900 Quadratmeter großen Hallen auch viel zu groß. Neben Produktion, Verkauf und Lagerhallen soll auch das Senfmuseum endlich Wirklichkeit werden.
Das Projekt hatte die Schwerter Senfmühle schon lange entwickelt. Es soll die Geschichte des Schwerter Senfs und die Geschichte des Senfs allgemein abbilden. Bereits 2002 hatte die Schwerter Senfmühle Exponate dazu von einer Sonderausstellung des Freilichtmuseums in Hagen übernommen.
Eingang weiter über Brücke
Und so soll der Bau aussehen: Der offizielle Eingangsbereich über die erste Brücke wird gleichzeitig Verkaufsraum für den Schwerter Senf werden. Mit knapp 45 Quadratmetern bietet der Raum genügend Platz, um den Schwerter Senf zu präsentieren und um dort probieren zu lassen. Der Raum bleibt aber überschaubar.
Das Sichtmauerwerk der Außenfassade im Innenbereich soll erhalten bleiben. Als Kontrast wird ein dunkler Holzboden oder Steinboden mit Holzoptik verlegt. Zwei feststehende Fensterelemente erlauben dem Kunden beim Einkauf einen Blick auf die historische Senfmühle.
Das angrenzende Senfmuseum beinhaltet die Geschichte des Schwerter Senfs und die Geschichte des Senfs allgemein. Auch in dieser Zone bleibt die Backsteinwand im Innenbereich erhalten. Ein Steinboden mit Holzoptik wird verlegt, Holz wird als wesentliches Element für die Ausstellung genutzt. Im Museum sollen Besucher die Senfgeschichte neu erleben. Es soll eine moderne, offene und geschmackvolle Atmosphäre bieten.
Langfristig den Betrieb sichern
„Wir haben dort in allen Bereichen weitaus mehr Möglichkeiten als an unserer derzeit noch aktuellen Verkaufs- und Produktionsstätte in der Ruhrstraße“, unterstreicht Frank Peisert: „Der Einzug der Schwerter Senfmühle wird die Bedeutung des historischen Gebäudes hervorheben und eröffnet die Möglichkeit der langfristigen Sicherung des Schwerter Betriebes.“
Die Haverhallen liegen am Parkplatz Am Reich des Wassers. Die Stadtverwaltung hatte im vergangenen Jahr die Hallen im Internet zum Kauf angeboten. Allerdings sollten die möglichen Kunden auch ein Nutzungskonzept vorlegen.
Nach Abschluss der Bieterfrist waren neun Vorschläge eingegangen, darunter auch der von Svea und Frank Peisert. Die betreiben seit 1999 die Schwerter Senfmühle, die sie von Wilhelm Adrian übernommen hatten. Seit 2002 ist die Senfmühle in einem Nebengebäude der Rohrmeisterei, Ruhrstraße 16, ansässig.
Axourgos: Konzept hat uns am besten gefallen
„Das Konzept von Svea und Frank Peisert hat uns im Vergleich mit acht weiteren Nutzungsvorhaben am besten gefallen“, erklärt Bürgermeister Dimitrios Axourgos.
Wann genau die Senfmühle umziehen wird, steht noch nicht fest. Die neuen Besitzer hoffen aber, dass dies bis Frühjahr 2021 bereits soweit ist.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
