Schwerter Rat beschließt Neubau der Theodor-Fleitmann-Schule

© Heiko Mühlbauer

Schwerter Rat beschließt Neubau der Theodor-Fleitmann-Schule

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Am Ende war es erstaunlich knapp: Dennoch beschloss der Schwerter Rat am Mittwochabend mit Mehrheit einen Neubau für die Fleitmann-Schule. Doch wo wird der entstehen?

Schwerte

, 05.05.2021, 20:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist zumindest finanziell das teuerste Projekt der vergangenen Jahrzehnte, vielleicht auch das wichtigste. Ein Neubau für die Theodor-Fleitmann-Gesamtschule ist politisch umstritten. Dabei stand angesichts der Ratsmehrheit bereits vor der Ratssitzung am Mittwochabend (5.5.) fest: Der Neubau kommt.

Am Ende war es aber erstaunlich knapp. Und die Frage, wo der Neubau entsteht, bleibt auch offen. Denn die Standortfrage wurde zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung nicht beantwortet. Dort beschloss man lediglich, einen Neubau zu errichten.

Warum man sich für dieses Verfahren entschieden hatte, begründete Stadtplaner Christian Vöcks: „Wir sind weiterhin der Meinung, dass ein Neubau die richtige Variante ist und schlagen vor, einen Grundsatz für den Neubau zu beschließen und uns dann um einen Standort zu kümmern.“ Die Vorteile: Dann könne man besser vorlegen, wie die konkreten Kosten und Auswirkungen auf Landschaft und Bevölkerung sind.

Auch Standort am Großen Feld wohl noch im Rennen

Dass im nicht-öffentlichen Teil der politischen Sitzung längst konkret drei Grundstücke, darunter wohl auch weiterhin der Standort am Großen Feld, diskutiert werden sollten, kritisierte FDP-Fraktionsvorsitzende Renate Goeke. Sie beantragte, die entsprechenden Tagesordnungspunkte der Ratssitzung im öffentlichen Teil zu diskutieren. Die Diskussion sollte in der Öffentlichkeit stattfinden, da sie auf breites Interesse stoße.

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Mit dieser Meinung blieb sie im Rat in der Minderheit. CDU-Fraktionschef Marco Kordt erklärte: „Anders als behauptet, werden Flächen- und Eigentumsdiskussionen und -verhandlungen nicht im Hinterzimmer geführt oder womöglich verschleiert. Es ist grundsätzlich so, dass Erwerb, Pacht oder Miete von Grundstücken nicht öffentlich besprochen werden. Daran ist nichts verwerflich.“

Und während die Bürger vor dem Rathaus Plakate in die Luft hielten, auf denen „Kein Schulbau im Landschaftsschutzgebiet“ stand, erklärte Kordt: „Nicht jeder Acker, ökologisch mit einer Einöde vergleichbar, kann zum Naturschutzgebiet und damit zur besonders schützenswerten Fläche erklärt werden.“

„Neubau verdoppelt Schulden der Stadt“

Anders sehen das naturgemäß die Grünen. Sie betonten, wie nahe die Schule an das Naturschutzgebiet Wannebach heranrücke, wenn man sich auf diesen Standort einige. Sie plädierten auch aus Zeit- und Kostengründen für eine Aufrüstung der Schulgebäude am alten Standort.

Denn bei einem Neubau würde die Schule erst 2026 umziehen können. Und das nur, wenn niemand gegen die Baupläne klage, so die Grünen. Deren Ratsherr Ulrich Halbach geht davon aus, dass die Stadt durch einen Neubau ihre Schulden verdoppelt.

Auch Umbau birgt finanzielle Risiken

„Ein Umbau ist doch eine Story ohne Ende“, hielt Egon Schrezenmaier (CDU) dem entgegen. „Einen Neubau, das hat man im Griff.“ Und auch Hans Haberschuss (SPD) betonte: Das Risiko bei einem Ausbau im Bestand sei auch ein Risiko.

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Marc Seelbach (SPD) verwies darauf, wie groß der Sanierungsstau bundesweit vor allem im Bereich Schulen sei. Und Fraktionsvorsitzende Angelika Schröder betonte: „Diese Schule hat es verdient.“ Schulausschussvorsitzende Claudia Belemann-Hülsmeyer erklärte: Wer gegen den Neubau stimme, lasse nicht nur die Schüler im Regen stehen, sondern gefährde Schwertes Schullandschaft.

Am Ende der Debatte wurde namentlich abgestimmt. 17 Ratsmitglieder stimmten für, zehn gegen den Neubau. Unter den Gegenstimmen waren auch die beiden Holzener SPD-Ratsmitglieder Uwe Görke-Gott und Reinhild Hoffmann.

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