Nach Aus für Vereinbarung
Schwerter Gymnasien weiter für Dortmunder offen
Mit einer Vereinbarung wollten sich Schwerte und Dortmund für die Schüler der jeweils anderen Stadt öffnen. Nach dem Nein der Dortmunder in der vergangenen Woche ist das jedoch endgültig vom Tisch. Aber zumindest für die angehende Gymnasiasten aus dem Dortmunder Süden wird das wohl kaum Folgen haben. Wir erklären, warum.
Das Ruhrtal-Gymnasium (RTG) in Schwerte besuchen 166 Schüler aus Dortmund.
Die Schüler aus dem Dortmunder Süden haben weiterhin realistische Chancen, an einem der beiden Schwerter Gymnasien aufgenommen zu werden. „Das hat ja auch seit 100 Jahren gute Tradition“, erinnert Heiko Klanke, Schulleiter des Friedrich-Bährens-Gymnasiums (FBG). Derzeit besuchen laut Statistik der Stadtverwaltung 379 Schüler aus dem Dortmunder Süden Schwerter Schulen, darunter 166 das Ruhrtal-Gymnasium (RTG) und 152 das FBG.
Beide Gymnasien werden derzeit dreizügig geführt. Im Schuljahr 2016/17 konnten am Friedrich-Bährens-Gymnasium alle 20 angemeldeten Dortmunder Schüler auch aufgenommen werden. „In der Vergangenheit waren es nur einzelne Schüler, die allerdings auch noch bei Vierzügigkeit mal abgelehnt werden mussten“, so Heiko Klanke, Schulleiter des FBG. Und auch Bärbel Eschmann betont, dass in vier Jahren, seit sie Schulleiterin am RTG ist, keine Schüler aus Dortmund abgewiesen werden mussten. Zum Schuljahr 2016/17 starteten 17 Schüler aus dem Dortmunder Süden in den fünften Klassen.
Die Regelklassengröße an Gymnasien beträgt eigentlich 28, kann aber von den Schulen nach oben ausgedehnt werden. So sind die jeweils drei fünften Klassen an beiden Gymnasien im Sommer 2016 mit 30 bis 32 Schülern gestartet.
Zweite Schwerter Gesamtschule im Sommer gegründet
Beide Schulen haben nach eigenen Angaben bisher gute Erfahrungen mit den großen Klassen gemacht. „Unsere jetzige Fünf ist sehr leistungsstark“, betont Heiko Klanke. Ursache sei die Gründung der zweiten Schwerter Gesamtschule im Sommer. „Dadurch konnten alle Kinder, die eigentlich einen Gesamtschulplatz wollten, auch dort aufgenommen werden. Es kamen nur noch diejenigen Schüler ans Gymnasium, die auch eine entsprechende Empfehlung haben.“
Auch Bärbel Eschmann ist zufrieden mit ihren Fünfern. „Trotz der großen Klassen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Wir haben aber auch durch unser Förderkonzept die Klassen frühzeitig unterstützt.“ Sollte es doch einmal soweit kommen, dass sich mehr Dortmunder Schüler anmelden als freie Plätze da sind, entscheiden die Schulen nach eigenen Kriterien. So würden Geschwisterkinder bevorzugt. „Außerdem schauen wir nach der Schulempfehlung“, so Klanke. „Und wegen unserer Sportprofilklasse werden auch Schüler, die die Empfehlung eines Schwerter Sportvereins haben, bevorzugt.“ Im Zweifel entscheide wohl das Losverfahren bei gleichen Voraussetzungen, so Bärbel Eschmann.
Dass die Beschulungsvereinbarung mit Dortmund nicht zustande kam, war für die Schulleiter wenig überraschend. Die Stadt Dortmund hat zu wenige Gesamtschulplätze und hatte daher eine Beschulungsvereinbarung daran geknüpft, dass auch Dortmunder Schüler an den Schwerter Gesamtschulen gleichgestellt aufgenommen werden können. Das aber wiederum wollten Verwaltung und Rat in Schwerte nicht. Denn man wollte nicht wieder in die Situation kommen, Schwerter Schüler abweisen zu müssen.
Für Heiko Klanke ist da aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach Elterngesprächen ist er sicher, dass die Dortmunder Eltern auch auf Rechtssicherheit drängen werden. Eine Beschulungsvereinbarung mit der Stadt Iserlohn gibt es in Schwerte bereits.