Rik Steinheuer vom Bund der Steuerzahler findet: „Die Hundesteuer gehört abgeschafft.“

Rik Steinheuer vom Bund der Steuerzahler findet: „Die Hundesteuer gehört abgeschafft.“ © dpa Montage Klose

Schwerte gehört bei der Hundesteuer zu den teuersten Städten in NRW

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Die Zahl der Hunde in Schwerte hat sich deutlich erhöht. Damit steigen auch die Einnahmen aus der Hundesteuer. Und die gehört eigentlich abgeschafft, findet der Bund der Steuerzahler.

Schwerte

, 15.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer einen Hund besitzt, muss in der Regel Hundesteuer zahlen. Und in vielen Kommunen wird man nicht zu knapp zur Kasse gebeten. Schwerte liegt bei der Hundesteuer in NRW weit im oberen Drittel.

Allerdings wurden die Sätze auch schon lange nicht mehr erhöht. Der Bund der Steuerzahler hat in einem großen Vergleich aufgelistet, wo man wieviel für seinen Hund zahlen muss.

96 Euro für den ersten Hund, 120 für den dritten

In Schwerte sind das 96 Euro pro Jahr für den ersten Hund. Der zweite Hund wird teurer: Er kostet 108 Euro pro Jahr und ab dem dritten Hund zahlt man ganze 120 Euro. Ermäßigungen gibt es für Empfänger von Sozialleistungen und gar keine Hundesteuer zahlt man für Begleithunde.

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Mit diesem Steuersatz liegt Schwerte im oberen Drittel der Städte in NRW. 275 Städte nehmen weniger für Bello, Struppi und Co.. In 89 Städten muss man tiefer in die Tasche greifen. Und immerhin 34 Kommunen nehmen ebenfalls 96 Euro für den ersten Hund.

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Am günstigsten ist übrigens die Hundehaltung in Verl. Dort zahlt man für den ersten Hund 24 Euro und 60 Cent im Jahr, also etwa 2 Euro Hundesteuer im Monat. Mit Abstand den teuersten Satz verlang die Nachbarstadt Hagen: Dort schlägt der erste Hund mit stolzen 180 Euro zu Buche. Im Kreis Unna reichen die Steuersätze von 120 Euro in Selm bis zu 72 Euro in Holzwickede.

Von Hundesteuer werden keine Fiffi-Tüten bezahlt

Das ganze ist eine lukrative Einnahmequelle für die Kommunen. Denn wie bei jeder anderen Steuerart auch fließen die Einnahmen aus der Hundesteuer in den allgemeinen Haushalt und sind nicht zweckgebunden.

„Es ist also ein Trugschluss, dass die Einnahmen aus der Hundesteuer dazu dienen, die Hinterlassenschaften der Vierbeiner auf Straßen und in Parks zu beseitigen, Fiffi-Tüten-Spender aufzustellen oder Hundewiesen einzurichten“, erklärt der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler, Rik Steinheuer.

Er betont: „Die Hundesteuer spült einfach nur Geld ins Stadtsäckel. Sie ist aber nichts weiter als eine Bagatellsteuer.“ Deshalb gehört sie aus der Sicht des Bundes der Steuerzahler auch abgeschafft.

2011 zum bislang letzten Mal erhöht

Doch so einfach ist das nicht. Denn die Hundesteuer zählt zu den wenigen Einnahmequellen, auf die die Städte einen Einfluss haben. Die Sätze werden nämlich in Schwerte vom Rat der Stadt festgelegt, und wurden im Zuge der Haushaltssanierung 2011 kräftig erhöht.

Seitdem hat man aber nicht mehr an der Steuerschraube gedreht. Dennoch stiegen die Einnahmen. Denn während es 2014 nur rund 300.000 Euro Einnahmen gab, waren es zuletzt über 330.000 Euro. Aktuell sind 3.452 Hunde in Schwerte gemeldet. 2007 waren es noch 2.637.

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Generell soll die Hundesteuer auch ordnungspolitisch wirken und die Zahl der Hunde in einer Stadt begrenzen. Deshalb waren die Sätze früher in ländlichen Kommunen eher günstig, in Städten traditionell eher hoch.

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