Vandalismus

Scheiben zerschlagen, Display geöffnet: Vandalismus an Schwerter Bushaltestellen

Die 99 Buswartehäuschen in Schwerte fallen immer öfter Vandalismus zum Opfer. Mehr als 30 sind an eine Privatfirma übertragen worden. Die drohte mit Überwachungskameras, aber auch das half nichts.

Schwerte

, 01.08.2022 / Lesedauer: 3 min

Fährt man durch Schwerte, stößt man immer wieder auf Wartehäuschen an Bushaltestellen, die offensichtlich Opfer von Vandalismus wurden. Alleine im Juli verzeichnete die Polizei vier Anzeigen wegen teils erheblicher Beschädigungen. Zuletzt wurden zwei der großen Scheiben an der Bushaltestelle vor der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule eingeschlagen.

Das grundsätzliche Problem bei diesen Taten: Die Täter werden selten gefasst, denn zumeist melden Zeugen die Beschädigung erst am nächsten Tag. So war es auch vor der Schule am Holzener Weg. Am Sonntag, 24. Juli, meldete sich gegen 12.15 Uhr ein Zeuge bei der Polizei, berichtet Polizeisprecher Christian Stein. Doch als die Polizisten vor Ort eintrafen, war der Zeuge schon weg.

Die Polizeibeamten stellten fest, dass zwei Scheiben der dreiteiligen Rückwand eingeschlagen worden waren. Die kleinen Scherben des Sicherheitsglases verteilten sich rund um das Wartehäuschen. Ein Tatwerkzeug war dagegen nicht mehr auszumachen. Die Polizisten brachen die restlichen Glassplitter aus der Fassung und fegten das Glas zusammen, damit nichts weiter passiert.

Eine Woche zuvor Einsatz an derselben Haltestelle

An dem Samstag eine Woche zuvor war die Polizei an genau dieser Haltestelle schon einmal im Einsatz. Denn die beiden Wartehäuschen dort sind mit LED-Werbedisplays ausgestattet. In diesem Fall hatte jemand das Display geöffnet. An beiden Seiten, an denen die Werbewand verschlossen ist, entdeckte man Beschädigungen, mutmaßlich durch ein Stichwerkzeug. Bis die zuständige Firma kam und die Werbetafel reparierte, musste die Polizei das Häuschen absperren.

Bereits am 5. Juli meldete eine Zeugin, dass eine Glasscheibe der Haltestelle am Rosenweg beschädigt sei und ebenfalls am 24. Juli gab es eine Anzeige dass die mittlere Scheibe des Wartehäuschens an der Bushaltestelle Hermannstraße eingeschlagen wurde.

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In allen Fällen gab es kaum Hinweise auf die Täter. Das Problem mit dem Vandalismus vor allem im Bereich der Haltestellen ist kein Schwerter Phänomen. Kreisweit gebe es an oder nach jedem Wochenende Anzeigen, so Polizeisprecher Stein. Die Faktenlage sei meist recht dürftig, denn die Taten würden wohl zumeist in der Nacht passieren. Die Anzeigen trudeln aber erst am nächsten Morgen bei der Polizei ein.

Polizei: Tatverdächtig sind zumeist Jugendliche

Die geht aber davon aus, dass es sich um reine Vandalismus-Schäden handele. In den Fällen, in denen man Täter oder zumindest Beschuldigte ausmachen könne, handele es sich meist um Jugendliche. Doch ohne Tatzeugen ist die Ermittlung in diesen Fällen schwierig.

Wie schwierig das ist, zeigt der Fall der Haltestellen vor den beiden Schulen. Die sind nämlich mit einer LED-Werbewand ausgestattet. Bei der Installation hatte die Herstellerfirma einen Aufkleber oberhalb der Werbetafeln platziert, dass diese mit einer Kamera ausgestattet seien. Die gab es aber wohl nicht, wie Recherchen bei den zuständigen Behörden ergaben.

Denn Überwachungskameras dürfen nicht auf den öffentlichen Raum gerichtet werden. Am Ende musste die Firma sogar die Aufkleber abmachen. Denn schon der Anschein, man überwache öffentlichen Straßenraum, ist strafbar.

„In Schwerte gibt es insgesamt 99 Wartehäuschen“, erklärt Stadtsprecher Ingo Rous auf Anfrage. Die werden Stück für Stück an eine Privatfirma übertragen, die auch jetzt schon für die Wartung zuständig sei. Insgesamt sind 31 der überdachten Haltestellen bereits von der Firma übernommen und umgebaut worden. Das Unternehmen darf dort dann Werbeplätze vermarkten.

Stadt ist nur für die Scherben zuständig

Im Falle eines Schadens sei es auch die Firma, die eine Anzeige stellen müsse, so der Stadtsprecher. Der städtische Bauhof würde nur die Scherben entsorgen.

„In Schwerte haben wir leider fast wöchentlich mit Vandalismusschäden, wie auch an der Gesamtschule, zu kämpfen. Die entsprechende Scheibe wird in einem solchen Fall dann entfernt, damit keine Verletzungsgefahr besteht“, lautete am Montag (1.8.) die knappe Antwort der betroffenen Firma. „Selbstverständlich wird dann in Zukunft auch wieder eine neue Scheibe eingebaut.“ Bezüglich der Kameras wollte man sich am Montag nicht weiter äußern.

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