
Die Eröffnung ihres Saustalls nehmen fest in den Blick (v.l.) die Geschäftsführer Güven Gülec und Christian Schulz sowie Serviceleiterin Katharina Simiantkowski. Sie suchen noch personelle Verstärkung (Bewerbung per E-Mail an info@saustall.de). © Reinhard Schmitz
Musik-Pub wird zum Saustall: Wiedereröffnung mit ganz besonderem Konzept
Gastronomie in Schwerte
Acht Monate lang haben die neuen Betreiber den früheren Musik-Pub in Wandhofen umgebaut. Als „Saustall“ steht er vor der Wiedereröffnung. Auf die Gäste wartet dabei ein ganz neues Konzept.
Ein Ingenieur auf Gastro-Abwegen sorgt dafür, dass im früheren Musik-Pub in Wandhofen in Kürze die Lichter wieder angehen. „Es war im wahrsten Sinne eine Schnapsidee“, beschreibt Christian Schulz (39), wie er zum Geschäftsführer des künftigen Saustalls wurde.
Der 39-Jährige fand es einfach schade, dass das einmalige Objekt, das der Wandhofener „ur-lange“ kennt, mehr und mehr dem Verfall preisgegeben war. Gemeinsam mit Mit-Geschäftsführer Güven Gülec (41) entwickelte er ein Konzept, in dem Hochprozentiges eine große Rolle spielt.
„Getränke-Kombinationen, die man nicht an jeder Ecke kriegt“
„Der Fokus liegt auf hochwertigen Getränken“, verrät Christian Schulz. Hinter der neu gebauten Theke, die sich mit ihrem Natursteinsockel und massivem Holz nahtlos in das rustikale Ambiente der früheren Bauernscheune einfügt, versammelt er die Flaschenbatterie mit verschiedensten Sorten Whisky, Rum und Gin sowie einer Weinauswahl von ausgesuchten Winzern.
Doch das ist längst nicht alles. Das Geheimnis ist die perfekte Kombination, beispielsweise zu Cocktails. „Wir bieten Getränke-Kreationen, die man nicht so an jeder Ecke kriegt“, verspricht der Geschäftsführer.

Der gemütliche Kachelofen gegenüber der Theke im Saustall wird wieder angefeuert. © Reinhard Schmitz
Passend zum Wein, werden außerdem Flammkuchen und Antipasti serviert sowie immer mal saisonale Gerichte. „Wir haben viele Variationen durchgespielt“, sagt Christian Schulz. Es brauche Abwechslung auf der Speisekarte. Denkbar sind so beispielsweise auch Eintöpfe in der kühlen Jahreszeit. Alles, was die kleine Küche zaubern kann.
Die Eröffnung ist für Ende September fest angepeilt
Bis sie die Genüsse und den frisch renovierten Saustall testen können, brauchen sich die Schwerter gar nicht mehr so lange zu gedulden. „Wir wollen definitiv Ende September am Start sein“, kündigt der Geschäftsführer an. Erst einmal wolle man donnerstags, freitags und samstags ab 18 Uhr öffnen und dann nach und nach weitere Öffnungstage dazunehmen.
„Wir haben noch viele Ideen im Köcher.“ Dazu gehören Veranstaltungen wie Motto-Partys und Live-Musik. Aber auch zu Privatveranstaltungen wie Hochzeiten, Ehe-Jubiläen oder Geburtstagen können die Räume mit dem unnachahmlichen Flair genutzt werden.

Im Foyer des Saustalls sind eine eigene Theke und ein erhöhter Balkon für einen Diskjockey eingebaut worden. © Reinhard Schmitz
Seit Ende vergangenen Jahres ist das komplette Gebäude an der Wandhofener Straße aufwendigen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten unterzogen worden. Sofort ins Auge fällt, dass der früher als Theke und Tanzfläche genutzte Fachwerk-Pavillon in der Mitte des Foyers verschwunden ist.
Dadurch ist ein großzügiger Raum entstanden, der sich multifunktional nutzen lässt – sowohl mit Tischen ausgestattet als auch frei als Tanzfläche. Für den Diskjockey ist ein Balkon entstanden, außerdem gibt es einen kleinen Zusatztresen für die schnelle Versorgung mit Getränken.
Stilbruch gab es nur bei der Neugestaltung der WC-Anlagen
Zeug dazu, zum Lieblingsplatz der Gäste zu werden, haben im Thekenraum nebenan die dicken Polster rund um den Kamin, der wieder in Betrieb genommen werden soll. Nicht minder gemütlich sind in der Etage darüber die beiden Galerien, ausgestattet als roter und lila Salon, die auch von kleineren Gruppen als abgetrennte Treffpunkte genutzt werden können.
Ach ja, und dann gibt es ja noch das Halbrund unter der frischpolierten Kupferkuppel. Nur die riesige mechanische Uhr ist abgebaut, weil ihre Befestigung zu wacklig geworden war. Für die Sicherheit der Gäste sind außerdem im oberen Bereich Seitengitter eingebaut – mit praktischen Brettchen, auf denen man mal eben sein Glas abstellen kann.
Die Details zeigen, wie viele Gedanken sich die Betreiber für ihren Saustall gemacht haben, dessen Lichtanlage sich per Tablet in allen Farben steuern lässt.
„Wir haben sämtliche Betriebsmodi durchgespielt, was die Gäste gerne hätten“, sagt Christian Schulz. Einen bewussten Stilbruch machte er nur bei der Neugestaltung der Sanitäranlagen. Alles, was hinter der Saloon-Tür zutage kommt, musste schließlich pflegeleicht sein.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
