
© Paulitschke/Grafik Klose
Ruhrtalradweg soll nun doch nicht über Villigst umgeleitet werden
Radfahren
Der Ruhrtalradweg wird am Osterwochenende gesperrt: Die Umleitung führt nun aber nicht über Villigst. Der RVR, die Städte Schwerte und Iserlohn vereinbarten eine neue Strecke – trotz Sicherheitsbedenken.
Umstritten war die Umleitung des Ruhrtalradweges schon immer und wird es auch bleiben. Aber zumindest ein umständliches Teilstück soll nun doch nicht genutzt werden.
Kurz vor der Sperrung des beliebten Radwegs am Karfreitag (15.4.) wurde die Umleitung noch einmal verändert: Die soll nun doch nicht über Villigst führen. Damit wird zumindest in Schwerte wieder die ursprüngliche Trasse nutzbar sein. Das gab die Stadt Schwerte am Donnerstag (14. April) bekannt.

Die grüne Strecke soll nun als Umleitung genutzt werden. Die roten Trassen zeigen die übrigen Radwege mit den Knotenpunkten des Radwegenetzes. © Stadt Schwerte
Schon bei einem Ortstermin in der vergangenen Woche hatte Gabriele Stange, Leiterin des Bürgermeisterbüros der Stadt Schwerte, erklärt, dass der Weg über Villigst aus Sicht der Stadt Schwerte keine Alternative sei.
„Nachdem die Stadt Schwerte mit der Umleitung des Ruhrtalradwegs über Hennen, Rheinen und Villigst nicht einverstanden war und das Aufstellen entsprechender Hinweisschilder auf Schwerter Stadtgebiet nicht vornehmen wollte, hat der RVR reagiert und führt den Radverkehr nun von Rheinen aus über die Ruhrtalstraße bis zum Wellenbad und von dort auf die bekannte Streckenführung des Ruhrtalradwegs“, heißt es in einer am Donnerstagmorgen veröffentlichten Pressemitteilung.
Strecke führte über Privatgelände
Der Hintergrund: Die Familie Theymann hatte angekündigt, die Strecke über ihr Privatgelände wegen der hohen Belastung nicht mehr zu erlauben. Da es keinen Vertrag mit dem Landwirt gab, musste eine Umleitung gefunden werden. Der Weg nördlich der Ruhr wird aktuell auf Schwerter Gebiet saniert und ist komplett gesperrt.
Die Stadt Iserlohn und der Regionalverband Ruhr (RVR), der die Strecke betreibt, hatten eine aufwendige Südumgehung über den Ohler Weg nach Hennen, von dort entlang der Hennener Straße nach Rheinen, über den Rheinener Weg nach Villigst und von dort über die Villigster Straße zur Kreuzung Ruhrbrücke als Umleitung vorgeschlagen.
Schwerte und Gutshof Wellenbad von Trasse abgeschnitten
Das fand in der Schwerter Stadtverwaltung keine Zustimmung. Zumal man damit die Strecke zwischen Wellenbad und der Schwerter Ruhrbrücke ausgespart hat. Die Stadt hatte diesen kilometerlangen Abschnitt aber aufwendig und ressourcenintensiv hergestellt.
Außerdem lagen plötzlich der Gutshof Wellenbad und die Schwerter Innenstadt nicht mehr an der Trasse. Die Stadtverwaltung habe den RVR darüber informiert, dass sie diese Umleitung nicht mittragen werde. „Der hat nun nach eigenen Aussagen die Umleitung aber trotz Sicherheitsbedenken über die Ruhrtalstraße ausgeschildert“, sagt Stadt-Pressesprecher Antonino Pitasi.
Beim Ortstermin hatte Gabriele Stange vor allem bemängelt, dass es von Seiten der Stadt Iserlohn bisher keine Kontaktaufnahme mit der Verwaltung der Stadt Schwerte gegeben habe. „Die jetzt vom RVR angebotene Streckenführung entspricht unter den genannten Aspekten schon eher unseren Vorstellungen“, wird Gabriele Stange in der Pressemitteilung zitiert.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
