NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (l.) sagte beim Besuch in der Viktorkirche zu, in Kürze für eine Entscheidung über Fördermittel des Landes für die Dachreparatur zu sorgen.

© Daniel Groß/Vierzehn05

Ministerin besucht St. Viktor: Bürgermeister ballt die Erfolgsfaust

rnKirchensanierung

Älter als der Kölner Dom ist die Viktorkirche. Ihr Schieferdach muss saniert werden. Dafür braucht die Gemeinde Fördergeld. Ein Besuch von NRW-Ministerin Ina Scharrenbach weckte Hoffnung.

Schwerte

, 08.03.2021, 10:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Klinke in die Hand geben sich derzeit ranghohe Politiker in St. Viktor am Markt. Nachdem erst kürzlich der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek sich ein Bild vom Sanierungsbedarf des maroden Schieferdachs gemacht hatte, war am Freitagnachmittag (5.3.) die NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach zu Gast. Erneut ging es bei den Verantwortlichen aus dem Presbyterium und dem Förderverein um die Frage: Gelingt die Sanierung des Gotteshauses?

Alle Verantwortlichen für das Sanierungsprojekt waren gekommen

Für die Ministerin hatte man extra einen großen, aber Corona-konformen Empfang vorbereitet. Alle Verantwortlichen für das Projekt waren anwesend: Presbyteriums-Vorsitzender Dr. Klaus Johanning, Stadtkirchenpfarrer Tom Damm, Architekt Christoph Harder, Baukirchmeister Wilfried Feldmann und Ulrich Halbach als Vorsitzender des Fördervereins St. Viktor.

Das Dach der Viktorkirche ist mittlerweile derart undicht, dass unter dem Gebälk Plastikeimer aufgestellt werden müssen, um durchsickerndes Regenwasser aufzufangen.

Das Dach der Viktorkirche ist mittlerweile derart undicht, dass unter dem Gebälk Plastikeimer aufgestellt werden müssen, um durchsickerndes Regenwasser aufzufangen. © Daniel Groß/Vierzehn05

Um seinen Rückhalt für die Kirchengemeinde zum Ausdruck zu bringen, kam außerdem Bürgermeister Dimitrios Axourgos aus dem Rathaus herüber. „Auch wenn es uns nicht möglich ist, direkte finanzielle Hilfe zu leisten, möchten wir die Kirchengemeinde wenigstens ideell unterstützen und natürlich auch fachlich“, sagte er. Dabei blickte er auf seine Mitarbeiterin Natalie Mülder, die als Vertreterin der Unteren Denkmalbehörde in der Projektgruppe für die Kirchensanierung engagiert ist. Wie dringlich diese ist, konnte Presbyter Daniel Groß mit Drohnen-Aufnahmen vom maroden Dach eindrucksvoll zeigen.

Die St.-Viktor-Kirche ist älter als der Kölner Dom

Pfarrer Klaus Johanning stellte Ina Scharrenbach bei einer Führung die Kunstschätze der Kirche vor und ging auf ihre Entstehungsgeschichte ein, die weiter zurückreicht als beim Kölner Dom. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt. Um sich ein genaues Bild der Situation zu machen, stellte sie immer wieder Fragen zum Sanierungsbedarf, zu den vorgesehenen Maßnahmen, den Kosten und den finanziellen Möglichkeiten.

Unter dem Dachgebälk fangen Putzeimer das Regenwasser auf

Angesichts der großen Undichtigkeiten im Dach, unter dessen Gebälk bereits Plastikeimer zum Auffangen von durchsickerndem Regenwasser aufgestellt werden müssen, richtete Finanzkirchmeister Ulrich Groth einen dringenden Appell an die Runde: „Wir müssen das jetzt schaffen, dringend. Aber wir schaffen das nicht alleine!“

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Die Ministerin habe schließlich zugesagt, in Kürze für eine Entscheidung über Landesfördermittel zu sorgen, berichtete Ulrich Groth im Anschluss: „Und das klang nicht so, als würden diese versagt.“ Die Gesichter in der Runde hätten Zuversicht ausgestrahlt. Der Bürgermeister habe sogar - wie ein Torschütze auf dem Fußballplatz - ganz kurz die Erfolgsfaust geballt.

Viktorkirche älter als der Kölner Dom

  • Der Bau der St.-Viktor-Kirche geht zurück bis in das 11. Jahrhundert. Damit ist das Wahrzeichen der Stadt Schwerte älter als der Kölner Dom.
  • Auf die dringende Außensanierung wurde schon in einem Gutachten vor elf Jahren hingewiesen. Der Beginn der Maßnahme scheiterte wiederholt an der „mehrfachen Überzeichnung der Fördertöpfe“.
  • Heute wird der Sanierungsbedarf auf weit über 1,5 Millionen Euro geschätzt – je nach Auflagen bis zu 1,9 Millionen Euro.
  • Mindestens die Hälfte dieser Summe muss die Evangelische Kirchengemeinde Schwerte aus Eigenmitteln aufbringen.
  • Die Kirchengemeinde hat Anträge auf Zuwendungen aus den Denkmalförderprogrammen des Bundes und des Landes NRW gestellt. Koordiniert werden diese Anträge von der Bezirksregierung.