Spendensammlung: Naturfreunde Schwerte schicken Medikamente in die Ukraine
Krieg in der Ukraine
Hygiene-Artikel, Verbandsmaterial, Medikamente: Die Naturfreunde Schwerte haben eine Spendensammlung für die Menschen in der Ukraine gestartet. Das hat auch einen persönlichen Grund.

Heinz Haggeney zeigt den Korb am Naturfreundehaus, in dem man Sachspenden ablegen kann. Der Korb wird regelmäßig entleert. Die gesammelten Spenden werden am Samstag in die Ukraine gebracht. © Holger Bergmann
Der Überfall auf die Ukraine macht auch Menschen in weiter Ferne Angst. Wer aber Verwandte in dem Krisengebiet hat, den betrifft der Krieg direkt. Bei Claudia Becker-Haggeney und Heinz Haggeney von den Naturfreunden Schwerte ist das der Fall.
Ihre Schwiegertochter wohnt zwar in Deutschland, doch beinahe deren gesamte Familie lebt noch im Heimatdorf Pryluky, östlich von Kiew. Weitere Verwandte wohnen in Lviv. Die Familie ist nicht mobil, weil die Großeltern krank sind. Sie brauchen Medikamente, die man im Falle einer Flucht nicht beschaffen könnte.
Doch in Deutschland kann man diese Medikamente bekommen. Und da fasste der Sohn des Paares den Entschluss, eine Lieferung in die Ukraine zu organisieren.
Transporter soll voll werden
Und wenn man so eine Lieferung organisiert, dann wäre es doch toll, wenn der Transporter richtig voll wäre und man so auch andere Menschen mit Gebrauchs-Gütern versorgen könnte.
Und da kommen Claudia Becker-Haggeney und Heinz Haggeney ins Spiel. Zusammen mit den Naturfreunden haben sie eine Sammlung gestartet. Zunächst sollen vor allem Hygiene-Artikel für Frauen, Windeln, Baby-Nahrung und Verbandsmaterial (abgelaufene Verbandskästen) gesammelt werden.
Spender können das Material am Haus der Naturfreunde, Waldstraße 30, abgeben. Das Haus ist nicht immer geöffnet. Die Artikel können in einem wettergeschützt aufgestellten Korb abgelegt werden.
Sach- und Geld-Spenden
Wer den Kauf und Transport von Medikamenten mit Geld unterstützen möchte, der kann seine Spende auf das Konto der Naturfreunde Schwerte überweisen: mit der IBAN DE33 4415 2490 0000 0086 72 und dem Stichwort „Hilfe für die Ukraine“.
Die Sachspenden machen sich am Samstag (5.3.) auf den Weg in Richtung Osten. Der Sohn der Haggeneys wird von seinem Arbeitgeber mit einem Transporter unterstützt.
Der Weg wird über Polen an die Grenzen zur Ukraine führen. In die Ukraine fahren die Schwerter aber nicht, die Sachspenden und die Medikamente werden an der Grenze abgegeben.
Medikamente aus Dortmund
„Es gibt in der Ukraine ein Versorgungsnetz, die Leute werden die Güter weiterverteilen“, berichtet Claudia Becker-Haggeney. Doch zunächst muss sie die Medikamente besorgen.
Das Dortmunder Klinikum hat Bereitschaft zur Hilfe zugesagt. Am Mittwoch (2.3.) holt Claudia Becker-Haggeney in dem Krankenhaus Medikamente im Wert von 1.500 Euro ab. Ans Marienkrankenhaus will sie auch noch eine Anfrage stellen.