St. Marien
Orgel-Vesper zum Abschied: Michael Störmer geht in den Ruhestand
Seine Dienstpflicht läuft noch bis Ende August. Doch schon jetzt fand der feierliche Abschied von Dekanatskantor Michael Störmer in St. Marien statt. Eine Überraschung erfreute ihn besonders.
Zu einer letzten Orgel-Vesper nahm Michael Störmer noch einmal an dem Instrument Platz, dessen Herr und Meister er seit 43 Jahren war. Seine Aufgaben in Schwerte ergänzten seine Tätigkeit im Dekanat Unna.
Aber auch Crossover, Musik in der Ökumene und schulischer Musikunterricht lockten ihn. Viele Kollegen, mit denen er gemeinsam musizierte, Freunde und Verwandte sowie Vorgesetzte und Kollegen aus dem Bistum Paderborn, dem Dekanat und der Gemeinde waren gekommen.
Mit liturgischen Anteilen präsentierte er noch einmal seine Kunst an den Tasten. Durchzogen von den Wechselgesängen, die er anstimmte, dem Gesang der Gemeinde, den er begleitete und Wort- und Segensbeiträgen vom Altar stellte er einige konzertante Werke vor.
Gewaltiges Finale zum Abschluss
Mausgleich piepsend, dann vollchorig tönte die Orgel durch die neuromanische Kirche. Jubelnd, Glöckchen-zart, dann einen resoluten Aufstieg auf der Himmelsleiter zeichnend – kleine Rempeleien der hinan Stürmenden eingeschlossen – führte er zum gewaltigen Finale der nahezu 2.500 Pfeifen.
Pfarrer Iwan (l.) verlieh Kantor Michael Störmer (M.) einen Schal als Symbol für Glück und Segen zur Verabschiedung im Pfarrheim St. Marien. Rechts im Bild: Dr. Yesudasan Remias, der die Idee dazu aus Indien mitbrachte.
Lustige Glöckchen und Trompetenspiel machten einem munteren Tänzchen gleich das Choralvorspiel des Thüringers Johann Philipp Kirnberger aus. Über die Symphonie aus Gottes Melodie in uns machte sich Pfarrer Hans-Peter Iwan Gedanken.
Mystisch, ein wenig orientalisch angehaucht und passend zum Weihrauch, der das Kirchenschiff durchzog, erklang die Adoration des aus der Bretagne stammenden Jean Langlais, Musik des 20. Jahrhunderts. „Choral et Fugue“ von Alexandre Guilmant aus der Normandie repräsentierte die Romantik des vorhergehenden Jahrhunderts.
Umtrunk und Büfett im Pfarrheim
Gemessen zunächst, dann mit Vehemenz zur vielstimmigen Fuge übergehend, versanken einige Töne im Dunkel, bald aber wirbelnd mit hellen Fanfaren, bis die Orgelempore vibrierte. Applaus erhielt Michael Störmer an der Balustrade und noch einmal auf dem Platz vor der Kirche. Dann ging es zu Gratulationen, Umtrunk und Büfett ins Pfarrheim.
Launige Verse hatte Pfarrer Iwan für den Kantor verfasst, vermutete wachsendes Interesse für Ruhesessel und Eisenbahn, wenn Ende August beide von Bord gehen. Dr. Yesudasan Remias, der in Schwerte an seiner Habilitation in Theologie arbeitet, brachte einem Brauch seiner indischen Heimat entsprechend, einen Schal als Glück- und Segenswunsch, der Michael Störmer umgelegt wurde, geziert mit dem Libori-Pfau des Bistums.
Seinen Dienst in der Schule wird der Kantor noch für ein Jahr ausüben. Niemand glaubt, dass er im Ruhrstand ganz auf das Musizieren in allen erdenklichen Foren und Formaten verzichten wird. Ein Nachfolger ist allerdings bereits gefunden: Am 1. September tritt Johannes Trümpler, bisher Domorganist in Dresden, das Amt an.
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