Metzgerei
Discounterware statt Metzger-Fleisch? „Die Kunden kaufen weniger ein“
Akute Probleme gebe es in seiner Schwerter Metzgerei nicht, sagt Christian Rafalcik trotz aktueller Krisensituationen. Doch auch er hat Schwierigkeiten – beispielsweise nach Preiserhöhungen.
Fachkräftemangel, Energiekrise, geringere Kaufkraft: Christian Rafalcik muss sich wie viele andere auch den aktuellen Herausforderungen stellen und weiß noch nicht, was die Zukunft bringt. Er leitet die Metzgerei Hackepeter (ehemals Wilkes) an der Bahnhofstraß in Schwerte, deren Ware aus seiner Heimatfleischerei in Fröndenberg stammt.
„Aktuell gibt es keine akuten Probleme“, sagt der Metzger trotz allem. Derzeit suche seine Metzgerei lediglich einen Verkaufsleiter oder eine Verkaufsleiterin. Ansonsten fehlt es dem Fleischermeister nicht an Personal. Doch die Belegschaft sei teilweise schon älter. In ein paar Jahren müssten dann Nachfolger kommen, so Christian Rafalcik.
Wenig Begeisterung von jungen Menschen für das Handwerk
Junge Menschen interessieren sich jedoch oft weniger für die Arbeit in einer Metzgerei. Generell seien die Berufe im Handwerk unbeliebter bei Schülerinnen und Schülern, erklärt der Fleischermeister.
Mit seinem Betrieb habe er auch an Ausbildungsmessen teilgenommen. Die Motivation der jungen Erwachsenen sei allerdings zu gering. Christian Rafalcik vermutet, dass das negative Klischee – das Bild des Schlachters – dazu beitragen könnte.
Die Metzgerei Hackeperter (ehemals Wilkes) an der Bahnhofstraße in Schwerte hat mit der Energie- und Kriegssituation zu kämpfen. © Laura Quellenberg
Damit auch zukünftig keine Mitarbeitenden ausbleiben, versucht er Wege zu finden, die Arbeitsstelle möglichst attraktiv zu gestalten. Ein Vorteil gegenüber dem Einzelhandel seien die flexibleren Öffnungszeiten. „Das Privatleben hat heute einen hohen Stellewert. Früher hat man da noch anders gedacht“, sagt Christian Rafalcik.
Work-Life-Balance sei ein alltägliches Thema in der Metzgerei. Bei kürzeren Öffnungszeiten könne die Balance zwischen dem Arbeits- und dem Privatleben der Mitarbeitenden so beispielsweise eher erreicht werden.
„Die Leute haben Angst“ und die Kaufkraft lässt nach
Womit die Metzgerei derzeit stärker zu kämpfen habe, sei die Krisen- und Kriegssituation. „Die Leute haben Angst“, sagt Christian Rafalcik. Die Kundinnen und Kunden kaufen weniger ein, greifen womöglich auf Discounter-Produkte zurück, wie er vermutet.
Doch Qualität habe nun einmal ihren Preis und so musste auch die Metzgerei ihre Preise für Wurst und Fleisch Anfang des Jahres erhöhen. „Wir sind an der Obergrenze, die uns selbst nicht gefällt“, erklärt Christian Rafalcik. Damit Bauern, Bäuerinnen und seine Mitarbeitenden aber weiterhin fair bezahlt werden können, sei die Preisanpassung notwendig gewesen.
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