
Auch Sarah und Sascha Ruhnke aus der Bäckerei Becker reagieren auf die erhöhten Energie- und Einkaufspreise. © Laura Quellenberg
Kein Brötchen unter 40 Cent: „Ich muss den Preis da anpassen, wo es notwendig ist“
Bäckereien in Schwerte
In Schwerte bekommt man in den Bäckereien und Bäckerei-Ketten kein Brötchen mehr unter 40 Cent. Die Gründe für die Preiserhöhung sind vielfältig. Wir haben sie uns erklären lassen.
Die Inflation lässt kaum einen Bereich unberührt. In den Bäckereien beispielsweise bekommen Kundinnen und Kunden ein normales Weizenbrötchen mittlerweile nur noch selten für unter 40 Cent.
Für die Preissteigerung der Backwaren gibt es mehrere Gründe. Wir haben in den Schwerter Bäckereien nachgefragt.
Energie-, Rohstoff- und Personalkosten steigen
Bereits im Herbst letzten Jahres erhöhte Sascha Ruhnke in seiner Bäckerei Becker die Preise. Aktuell kostet ein normales Brötchen 42 Cent pro Stück. „Ich muss den Preis da anpassen, wo es notwendig ist“, erklärt der Bäcker. Zum einen liege die Preiserhöhung an den Energiekosten. Die Öfen werden mit Öl geheizt, die Heizungen in den drei Läden mit Gas und die Kältetechnik werde mit Strom betrieben.
„Lohnerhöhungen müssen auch sein“, sagt Sascha Ruhnke. Die Löhne seien tariflich geregelt und somit verbindlich für die Bäckerei. „Sie sind aber auch absolut notwendig, damit sich die Arbeit für unsere Mitarbeiter weiterhin lohnt.“
Und vor allem bei den weiteren Backwaren wurde es in letzter Zeit teuer. „Der Preis für Mehl ist konstant geblieben, aber Saaten sind deutlich teurer und der Preis für Butter ist um 40 Prozent gestiegen“, berichtet Sascha Ruhnke.
Butter werde vor allem für die süßen Backwaren benötigt, die Saaten für Körnerbrot und -brötchen. „Wir kaufen zum Beispiel die hochwertigen Kürbiskerne aus Österreich und keine aus Asien“, erklärt der Bäcker. Und Qualität habe ihren Preis. Bei den Kürbiskernen sei dieser um ein Viertel gestiegen.
Egal, ob lokale Bäckerei oder regionale Kette
Genaue Auskunft darüber, wie sich die höheren Energie- und Rohstoffkosten zusammensetzen, kann die Bäckerei und Konditorei Niehaves nicht geben. Doch in der Filiale in der Schwerter Fußgängerzone ist der Preis für ein Brötchen zu Anfang des Jahres angehoben worden. 37 bis 38 Cent habe ein Brötchen dort vorher gekostet. Heute kostet es 40 Cent.

Ein Brötchen in der Bäckerei Niehaves in Schwerte kostet aktuell 40 Cent. Mitarbeiter Atilla Can Gökkaya kümmert sich gerade um die Brötchen. © Laura Quellenberg
Egal, ob es sich um die kleinen regionalen Bäckereien oder die größeren Ketten handelt: Alle nennen dieselben Gründe für die Preiserhöhung der Brötchen. In den Bäckerei-Ketten aus der Region, Malzers und Grobe, wurden die Preise ebenfalls aufgrund der steigenden Energie-, Rohstoff- und Personalkosten erhöht.
Kein normales Brötchen unter 40 Cent
Die regionale Bäckerei-Kette Grobe erhöhte den Preis für ein Brötchen laut der Mitarbeiterin in Schwerte noch einmal um 2 Cent mehr als einige andere Bäckereien. Hier kostet ein Brötchen nun 42 Cent, keine 40 Cent mehr, wie noch vor ein paar Wochen.
Malzers erhöhte den Preis der normalen Brötchen laut einer Mitarbeiterin Anfang August. Im Juli haben diese noch noch 38 Cent gekostet, heute 40. Wie sich die Preise in der Zukunft entwickeln, könne sie nicht einschätzen. „Wir hoffen mal nicht, dass es noch teurer wird“, sagt die Malzers-Mitarbeiterin.
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