
© Jörg Bauerfeld
Marktbäume: Will die Stadt den Schwertern hier den großen Coup verkaufen?
Meinung
Wie viele Bäume müssen für den neuen Marktplatz fallen: Einige, wenige, gar keiner? Die Stadt Schwerte überrascht mit einer Lösung – und hinterlässt doch einen bitteren Nachgeschmack, findet unser Autor.
Entweder bleiben alle Bäume erhalten, oder es müssen einige für die Umgestaltung des Marktplatzes fallen. So waren die Positionen zwischen Bürgerinitiative und Stadtverwaltung fest einzementiert: Das Ringen um die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens spricht da Bände.
Wie genau muss die Frage formuliert sein? Muss die Bürgerinitiative die Bäume genau benennen können, die von der Stadt gefällt werden sollen? So lauteten bis Montag (28.6.) die spielentscheidenden Fragen.
Liste schon öfter geändert
Das mutet im Licht der aktuellen Aussage der Stadt „Kein Baum müsse fallen“ schon bizarr an. Denn offensichtlich weiß man bei der Stadtverwaltung ja selbst nicht, welche Bäume denn nun den Plänen im Weg stehen oder ändert die Liste zumindest häufiger.
Wenn die Aussage der Stadt die Nagelprobe im Rat besteht und nicht irgendwelche Schlupflöcher lässt, dann hätte die Verwaltung mit Dimitrios Axourgos an der Spitze das Ruder rumgerissen und doch noch eingelenkt, auch im Sinne ihres Projekts.
Ratsvorlage überschattet den Coup
Doch so schön es ist, den großen Coup „Wir retten alle Bäume“ in der Ratssitzung zu verkünden, so sehr lastet doch die Ratsvorlage mit der rechtlichen Einschätzung der Verwaltung auf dem Thema.
Denn die belegt, dass man bis vor kurzem eigentlich mit harten Bandagen rechtlich gegen das Bürgerbegehren vorgehen wollte, obwohl ein Kompromiss offensichtlich doch möglich ist.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
