
© Deutsche Bahn AG/Dominic Dupont
Der IC kommt – aber ein kleiner Wunsch an die Bahn bleibt noch offen
Meinung
Der Bahnhof Schwerte ist umfassend modernisiert. Und jetzt erhält er mit dem IC auch wieder Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Nur ein kleiner Wunsch bleibt noch offen.
Mein pistazien-grüner VW-Polo ist 22 geworden. Aber es war nicht dieses Modell, sondern schon sein (ebenfalls grüner) Vorgänger, den ich einst direkt aus der Fabrik in Wolfsburg abgeholt habe. Hingefahren bin ich mit dem Zug. Ohne umzusteigen, in einem Rutsch. Interregio hieß der damals und wurde kurz darauf eingestampft.
So lange ist es also schon her, dass zum letzten Mal Fernzüge im Schwerter Bahnhof angehalten haben. Danach wurde er zum Nahverkehrsknoten degradiert, aber immerhin blieben alle von ihm ausgehenden Strecken erhalten: nach Dortmund und Hagen, nach Hamm und Brilon, sogar nach Iserlohn.
Die Pendler blieben treu. Wie gut, dass sie durchhielten. Denn auf einmal erhielt der Bahnhof wieder Wertschätzung, noch bevor alle Welt über die Klimakrise zu klagen begann. Sichtbares Zeichen war die umfassende Modernisierung. Aufzüge und höhere Bahnsteige ermöglichen ein problemloses Einsteigen in die Waggons.
Passend zur schönen, neuen Infrastruktur schließt die Deutsche Bahn die Ruhrstadt mit dem Intercity jetzt auch wieder ans Fernverkehrsnetz an. Gut möglich, dass ich meinen Polo mal stehen lasse, um das Angebot zu nutzen.
Einen Wunsch hat man als Schwerter noch: Es wäre schön, wenn die Bahnhofs-Aufwertung gekrönt würde durch eine Renovierung und bessere Nutzung der Räume, in denen früher eine Spielhölle zu finden war.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
