Der Marktplatz in einer aktuellen Ansicht: Neben dem historischen Pflaster wurde auch ein neuer Naturstein in den späten 70er-Jahren eingebaut.

Der Marktplatz in einer aktuellen Ansicht: Neben dem historischen Pflaster wurde auch ein neuer Naturstein in den späten 70er-Jahren eingebaut. © Heiko Mühlbauer

Im Ratsbeschluss war historisches Markt-Pflaster schon ein Thema

rnMarktplatz-Umgestaltung

War das historische Pflaster auf dem Schwerter Marktplatz wirklich nie Thema der Beratungen? Doch, ein Auszug aus dem Ratsbeschluss zeigt: Zumindest wurde schriftlich darauf hingewiesen.

Schwerte

, 31.07.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach dem Streit um die Bäume auf dem Schwerter Marktplatz, geht es nun um das künftige Pflaster für dessen Ausbau. Die Bürgerinitiative sagt: Obwohl hier auch historisches Pflaster verbaut wurde, habe man nie in Erwägung gezogen, den ursprünglichen Belag wieder einzubauen.

Nach einer Abstimmung unter den Bürgern beschloss der Rat, ein Pflaster aus Natursteinen für die Neugestaltung zu nehmen.

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Das steht wörtlich im Ratsbeschluss

Allerdings ist in diesem Beschluss tatsächlich auch vom historischen Pflaster die Rede. Im städtischen Internetportal ist der Beschluss vom 15. September vergangenen Jahres nachzulesen.

Während im Beschlusstext an sich, nur die Varianten des ausgewählten neuen Pflasters auftauchen, heißt es in der sogenannten Sachdarstellung, die den Beschluss erläutert: „Dabei wird das bestehende Pflaster des Marktplatzes und des kleinen Marktes ausgetauscht, stellweise hergerichtet und wiederverwendet. Das Pflaster, welches sich zur Wiederverwendung eignet, setzt sich aus dem dunklen Basaltstein und dem helleren großformatigeren Ruhrsandstein zusammen. Das wieder verwendbare Pflaster wird um weitere Pflastermaterialen ergänzt.“

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Stellungnahme der Denkmalschutzbehörde steht aus

Ob man damit dem Denkmalschutz genüge tut? Eine Stellungnahme der zuständigen Denkmalpflegerin steht noch aus. Fest steht jedenfalls, dass vom historischen Pflaster bereits bei der bislang letzten Sanierung nach dem Bau der Tiefgarage, Ende der 70er-Jahre nicht viel übrig blieb.

Nachdem ohnehin schon einige Flächen einfach asphaltiert wurden, habe man damals die Steine auf einer Deponie zwischengelagert, erzählen Zeitzeugen. Und auch bei dieser Lagerung seien einige der teuren Natursteine abhanden gekommen.

Für die Außenfläche beschlossen die Ratsmitglieder, gesägtes Natursteinpflaster zu nutzen, die Intarsie soll mit kleinem gesägten Natursteinpflaster belegt werden. Wo die historischen Pflasterteile eingebaut werden, gibt der Plan nicht wieder.

Für die Außenfläche beschlossen die Ratsmitglieder, gesägtes Natursteinpflaster zu nutzen, die Intarsie soll mit kleinem gesägten Natursteinpflaster belegt werden. Wo die historischen Pflasterteile eingebaut werden, gibt der Plan nicht wieder. © Riehl Bauermann und Partner

Ergänzt wurden diese damals durch Natursteine, die Anfang der 80er-Jahre relativ günstig zu kaufen waren: Porphyr-Kleinpflaster. Laut dem aktuellen Beschluss soll der Platz mit gesägtem Natursteinpflaster gepflastert werden.

Wo das historische Pflaster eingebaut werden soll, gibt der Plan zum Beschluss vom vergangenen Jahr nicht her. Die Stadt will mit einer eigenen Stellungnahme zu dem Thema auf die Ausführungen der Denkmalbehörde in Münster warten.

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