Über die Bäume auf dem Marktplatz wurden in den vergangenen zwei Jahren viel diskutiert. Zunächst sollten einige abgeholzt werden. Dann hieß es, alle können stehen bleiben, aber manche müssen umgesetzt werden. Und zuletzt stand fest: Zwei Bäume sollen fallen, zwei werden umgesetzt, der Rest kann bleiben.
Am Montag (27. August) sollten die Bäume auf Reisen gehen. Doch es wurde ein langer Tag. Bereits um sieben Uhr war der Marktplatz abgesperrt. Eine kleine Versammlung von Gegnern der Aktion hatte sich schon am Brunnen vor der Viktorkirche versammelt. Doch die beiden Bäume, die abgeholzt werden sollten, waren da schon Geschichte. Nur noch Baumstümpfe ragten aus dem Boden.

Dafür dauerte es deutlich länger, bis der Spezial-LKW aus Heideck in Franken angereist war. Staus auf der Autobahn hielten das über 30 Tonnen schwere Fahrzeug auf. Erst am Nachmittag traf der Reisetross ein und musste dann zunächst am Reiche des Wassers ein Pflanzloch graben. Denn die beiden Linden, die vor dem City-Centrum standen, sollen dort eine neue Heimat auf der städtischen Hundewiese finden.
Spezial-Lkw
Um 16 Uhr fuhr der Spezial-Lkw auf den Marktplatz. Dann ging es aber verhältnismäßig schnell. Die Maschine verfügt über eine große Schaufel mit zwei halbkugelförmigen Hälften. Der Baum wurde am Wurzelwerk gepackt, gerüttelt und nach wenigen Versuchen samt Wurzelballen aus dem Pflanzloch gehoben.
Krone eingekürzt
Das hatte zumindest einige Zuschauer angelockt, die das Spektakel mit dem Handy filmten. Danach stellten die Spezialisten den Baum in der Baggerschaufel aufrecht auf das Fahrzeug und fuhren Richtung Kirche. Dort wurde der Baum noch einmal abgekippt und die Krone eingekürzt, bevor es aufrecht am Museum vorbei durch die Brückstraße in Richtung Am Reiche des Wassers ging.

Am neuen Standort muss der Baum gesichert werden. Nahezu 100 Prozent Anwachserfolg verspricht die Spezialfirma. Die Gegner der Aktion sehen das jedoch kritisch. Sie hatte dafür gekämpft, dass die Bäume an ihrem Standort bleiben können.
„Die Umpflanzaktion war auf keinen Fall der Wille der vielen Bürger, die für den Erhalt der Bäume unterschrieben haben“, sagt Monika Zaubzer von der Initiative Schwerter für Stadtbäume. Zweimal hatten sie und ihre Mitstreiter Bürgerbegehren eingereicht, die abgelehnt wurden. Die Mitglieder der Initiative schätzen die Chance, dass die Linden auf dem feuchten Boden am Hundeplatz anwachsen, deutlich geringer ein.

Mit der Verpflanzung der Bäume beginnt auch der Umbau des großen Marktplatzes. Allerdings dauert es noch, bis der Markt gesperrt wird. Die großen Baumaschinen werden erst im April anrücken. Auf dem kleinen Markt wurde bereits der größte Teil des Trümmerschutzes abgerissen.
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