Re-Live: Mahnwache für den Frieden in der Viktor-Kirche Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Mahnwache für den Frieden in der Viktor-Kirche: Ein Jahr Krieg in der Ukraine
Lesezeit

Der Regen sorgte dafür, dass aus der Mahnwache auf dem Marktplatz eine Gedenkveranstaltung in der Kirche wurde. Gut 250 Menschen waren gekommen, um am Jahrestag (24. Februar) des Ukraine-Krieges Solidarität mit den Menschen im Kriegsgebiet zu bekunden.

Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos eröffnete die Veranstaltung mit einem eindringlichen Friedensappell. „Wir sind mit unseren Gedanken bei allen Opfern dieses sinnlosen und ungerechten Krieges“, sagte er. „In Zeiten der Furcht zeigen wir Solidarität, in Zeiten der Spaltung zeigen wir Zusammenhalt, in Zeiten der Aggression wählen wir den Frieden.“

Und so hallte sogar Applaus durch die Kirche, an deren Gemäuer an diesem Abend eine Ukraine-Flagge hing und deren Besucher teils Schilder in den Händen hielten mit der Aufschrift „Gerechtigkeit für die Opfer von Kriegsverbrechen“.

Es war die zweite große Veranstaltung dieser Art, nachdem man kurz nach Beginn des Krieges auf dem Postplatz eine Mahnwache veranstaltet hatte. Pfarrer Markus Kneer sagte, er spreche „heute in erster Linie nicht als jemand, der für die Kirche arbeitet, ich spreche in erster Linie als Mensch zu Ihnen.“

Menschsein infrage gestellt

Angesichts dieses Krieges, dieser Katastrophe müsse man fragen: Was heißt das eigentlich, ein Mensch zu sein? „Diese Frage stellt sich dann, wenn das Menschsein so infrage gestellt wird, wie in einem Krieg.“ Und es gebe eine Antwort: „Dass wir dadurch Menschen sind und bleiben, wenn wir der Logik von Krieg und Terror widerstehen können. Sie will uns ja erstarren lassen, doch es gebe Menschen in der Ukraine, die versucht haben, ihr Leben weiterzuleben.“ Sie hätten versucht, dem Schrecken die Stirn zu bieten. Menschen seien solidarisch gewesen und „anstatt zu erstarren, sind Menschen beweglich geworden – es sind ungeahnte Energien, die verbinden“.

Eingeladen waren auch Ukrainer, die nach Schwerte geflüchtet sind. Musikalisch gestaltet und untermalt wurde die Veranstaltung durch Peter Blaschke (Schwerter Netz für Jugend und Familie) und seiner Familie. Lichtkünstler Jörg Rost hatte zumindest einen kleinen Teil seiner Beleuchtung auch in der Kirche aufgebaut.

Organisiert wurde diese Mahnwache vom Integrationsrat der Stadt Schwerte, den demokratischen Parteien, dem Arbeitskreis Asyl, dem Bündnis „Schwerte gegen Rechts“ und der Ortsgruppe von Amnesty International.