Für Außenstehende kam die Nachricht überraschend. Der Verein „Leuchtturm“, der sich um trauernde Kinder, Jugendliche und Familien kümmert, hat am 17. August einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte der Verein nun mit.
In der Mitteilung heißt es wörtlich: „Der Leuchtturm e.V., eine auf Freiwilligkeit und Spenden gegründete Beratungseinrichtung, die sich der Trauerbegleitung von Kindern, Jugendlichen und Eltern widmet, hat am 17. August, bekannt gegeben, dass sie einen Insolvenzantrag gestellt hat. Trotz dieser Herausforderung bekräftigt der Verein sein unerschütterliches Engagement für seine Mission und die bedeutsame Unterstützung, die er denjenigen bietet, die mit Verlust und Trauer konfrontiert sind.“
Keine Außenstände
„Wir haben keine Außenstände“, betont der 2. Vorstand des Vereins, Christoph Wiesweg auf Anfrage. Man habe aber auch kein finanzielles Polster und Personalkosten, sodass man selbst den Antrag beim Amtsgericht gestellt habe. Vor allem rückläufige Spendeneinnahmen und geringere eigene Einnahmen hätten den Schritt unabdingbar gemacht. Der Verein habe zwar noch Geld auf dem Konto, das seien aber zweckgebundene Mittel, die man nicht für das Tagesgeschäft verwenden dürfe.

Trotz des laufenden Antrags sollen alle Angebote des Vereins weiter laufen. „Wir wollen mit dem laufenden Geschäft weiter machen“, sagt Christoph Wiesweg. Und auch die Vorsitzende Hanna Störmer betont in ihrer Pressemitteilung, dass der Vorstand und das Team des Vereins alles in ihrer Macht Stehende tun möchten, um die laufenden Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Man habe auch bereits die Mitglieder, die wichtigen Begleiterinnen und Begleiter sowie Förderer informiert, erklärt Wiesweg. „Wir gehen offensiv mit der Situation um.“ Bislang sei niemand abgesprungen.
Freiwillige ermutigen
Der Verein hofft deshalb auch, dass man nach der Insolvenz zumindest in kleinerem Rahmen weiter machen kann. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Die Organisation arbeitet bereits zusammen mit dem Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Thorsten Klepper aus Hagen, daran, langfristige Schritte zu unternehmen, um wieder auf soliden finanziellen Grund zu kommen.“ Man ermutige alle Freiwilligen, Unterstützer und Partner sich weiterhin für die gemeinsame Sache einzusetzen.

Der Verein wurde 2009 gegründet, zuvor hatte man im Umfeld der katholischen Gemeinde in Holzen schon lange ehrenamtliche Trauerarbeit geleistet. Von 2011 bis 2015 wurde die präventive Arbeit zum Aufbau eines Beratungszentrums für trauernde Kinder, Jugendliche und Familien als Kontaktstelle für den Kreis Unna von Aktion Mensch gefördert. 2019 bezog man neue Räume am St.-Peter-Weg in Westhofen.
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