
© Zeichnung planquadrat
Kein Neubaugebiet auf der Schwerterheide: CDU leitet Rolle rückwärts ein
Auf der Ostenheide
Auf der Schwerterheide will die Immobilienentwicklungsgesellschaft der Stadt rund 120 neue Wohneinheiten bauen. Doch aus dem Traum für Eigenheimbesitzer wird wohl nichts werden.
Beim Zukunftsforum Innenstadt war Stadtplaner Christian Vöcks noch zuversichtlich. Das Baugebiet Auf der Ostenheide stellte er als eines der Zukunftsprojekte vor. Doch nun scheint das Ende der Eigenheime und Mietshäuser eingeleitet, bevor die Pläne ausgereift sind.
Die CDU erklärte am Donnerstag (27.1.), dass man an den Plänen für eine „Waldrandbebauung“ nicht festhalten wolle.
120 Wohneinheiten, von denen rund 30 Prozent öffentlich gefördert wurden, hatte die Städtische Immobilien Entwicklungsgesellschaft geplant. Dagegen formierte sich vor allem bei Nachbarn und Naturschützern Protest. Sie wehrten sich gegen die Versiegelung der Fläche. Noch mit den Stimmen der CDU wurde im Sommer ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht.
Rolle rückwärts angesichts der Waldrandbebauung
Jetzt rudert die CDU wieder zurück. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die CDU-Fraktion Schwerte hält an einer Waldrandbebauung, wie diese für die Schwerterheide angedacht wurde, nicht fest. Wir sind der Auffassung, dass, statt immer neue Wohngebiete zu planen, von denen nicht eines in der Realität ankommt, wir nun endlich mit voller Kraft die Baugebiete voranbringen sollten, die geplant und durch eine bereits vorhandene Infrastruktur bestmöglich angebunden wären.“

Mit dieser Folie hatte Stadtplaner Christian Vöcks das Baugebiet am 20. Januar beim Zukunftsforum vorgestellt. © Screenshot
Vorrangig seien andere Baugebiete zu entwickeln. Aufgelistet sind in der Pressemitteilung das Projekt rund um FAB, Schützenhof und den Sportplatz in Wandhofen, das Baugebiet der GWG in Holzen am Rosenweg und die beiden Flächen der Firma Betabau in Geisecke und an der Wilhelmstraße (Becker und Fleer).
Verwaltung mit zu vielen Projekten belastet
Es sei auch so, dass die Verwaltung mit derart vielen Projekten überlastet sei, schätzt die CDU: „Auch im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der eigenen Verwaltung müssen wir realistisch sein. Hier muss die Maxime gelten: Besser eine Sache richtig und gut machen, statt viele Dinge zu beginnen und nichts oder zu wenig zu Ende zu führen“, heißt es in der Presseerklärung.
Im Kommunalwahlkampf 2020 hatte die CDU sich noch gegen den Verbrauch von Freiflächen für neue Bauprojekte ausgesprochen. Dann aber einen Kooperationsvertrag mit der SPD unterschrieben und für das Projekt gestimmt. Nun, nachdem man die Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten aufgekündigt hat, ist das auch die Wende beim Baugebiet Auf der Ostenheide.
Grüne und WfS sind ebenfalls gegen den Bebauungsplan
Da sich die Grünen und auch die WfS bereits im Sommer gegen den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan ausgesprochen hatten, gibt es nun im Stadtrat wohl eine deutliche Mehrheit gegen die Bebauung.
Das hat allerdings auch Auswirkungen auf die Immobilienentwicklungsgesellschaft der Stadt, die das Gebiet entwickeln wollte.
Die IEG wurde 2017 gegründet: Die Gesellschafter sind die Stadt, die Stadtwerke und die Sparkasse. Gemeinsam wollte man mehr Einfluss auf die Entwicklung von Wohnbebauung in Schwerte bekommen. Das erste Projekt war das Neubaugebiet Am Knapp in Ergste. Das ist mittlerweile komplett vermarktet.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
