
Der Preis für ein schmuckes Eigenheim ist zur Jahresmitte hin wieder leicht gesunken. © Reinhard Schmitz (A)
Immobilienpreise in Schwerte leicht gesunken – ein Ende der Hochpreisphase?
Immobilienpreise
Der Preis für Eigenheime ist in Schwerte leicht gesunken. Der für Eigentumswohnungen steigt nicht mehr so stark. Experten der LBS haben dafür einen Grund ausgemacht.
Seit 2017 geht die Entwicklung der Immobilienpreise in Schwerte nur in eine Richtung: nach oben. Doch die Zinsentwicklung macht sich nun auch am Immobilienmarkt bemerkbar, erklärt Dr. Christian Schröder von der Unternehmenskommunikation der Landesbausparkasse.
Preis für gebrauchte Einfamilienhäuser ist gesunken
Die gestiegenen Hypothekenzinsen wirkten sich bereits auf die Preise für Gebrauchtimmobilien in Schwerte aus. Allerdings gilt der Abwärtstrend bei den Preisen bislang nur für gebrauchte Eigenheime. Besonders im Preis gefallen sind Freistehende Einfamilienhäuser. Sie kosteten 495.000 Euro im Durchschnitt und waren damit drei Prozent günstiger als im 1. Quartal des Jahres.

Eigentumswohnungen stiegen im Preis dennoch deutlich. © LBS
Trotzdem weiter hohe Nachfrage
Über alle Objektarten hinweg haben die Angebotspreise im vergangenen Quartal um 6 Prozent zugelegt. Im Vorjahr lag der Anstieg noch bei 20 Prozent. „Es ist eine Beruhigung der teilweise turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre erkennbar. Trotzdem ist die Nachfrage weiter hoch“, so LBS-Gebietsleiter Klaus Krahnhof, der die aktuelle Empirica-Preisdatenbank für Schwerte ausgewertet hat.
Doch ein Blick auf das Angebot in Schwerte zeigt, dass der Markt wenig repräsentativ ist. Auf der Onlinebörse Immoscout stehen nur wenige Einfamilienhäuser in Schwerte zum Verkauf. Die Preisspanne reicht von 1,1 Millionen Euro für eine Villa aus dem Jahr 1923 mit 300 Quadratmetern Wohnfläche bis zu 339.000 Euro für einen 70er-Jahre-Bungalow, der als renovierungsbedürftig gilt.
In NRW stiegen die Immobilienpreise um 5 Prozent
Aus diesen Verkäufen ein statistisches Mittel zu erstellen, scheint schwierig. Betrachtet man ganz Nordrhein-Westfalen, stiegen die Immobilienpreise im zweiten Quartal 2022 zwar erneut, aber nicht mehr so ungebremst, wie noch vor einem Jahr.
Einfamilienhäuser stiegen um 5 Prozent im Wert, gebrauchte Reihenhäuser um vier Prozent und Eigentumswohnungen um 10 Prozent. Rechnet man alle Objektarten und Verkäufe zusammen, stieg der Preis in NRW sogar geringer, als der in Schwerte.
Datenbank sammelt Preise aus Angeboten
Die Empirica-Datenbank sammelt alle Angebotspreise aus online veröffentlichten und gedruckten Immobilienanzeigen. Ob Kaufpreise und Angebote am Ende übereinstimmen, ist daraus nicht ersichtlich, betont auch die LBS.
Doch auch in diesem Umstand glaubt Klaus Krahnhof einen weiteren möglichen Effekt von Inflation und Zinsen zu erkennen: „Bisher musste meist davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Kaufpreis höher als das ursprüngliche Angebot lag. Jetzt haben Käufer oft wieder mehr Spielraum für Verhandlungen.“
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
