"Im Reiche des Wassers" bleibt vorerst geschlossen
Traditionsgaststätte
Das Kneipensterben setzt sich in Schwerte fort: Nach dem Aus für Haus Schneider in Ergste hat nun auch die seit 1978 bestehende Gaststätte "Im Reiche des Wassers" ihre Türen erst einmal geschlossen. Pächter Jörg Schmidt sucht nun nach einem neuen Betreiber.

Tanz in den Mai im Reiche des Wassers mit der Band Fret Jets: Die Veranstaltung war der vorletzte Abend der Kultkneipe unter der Führung von Ulrike Engelmann-Surkamp.
Am Sonntag fand noch einmal der traditionelle Bingo-Abend statt. Am Anfang war die Atmosphäre ganz komisch, erzählt Musiker Bernd Krüger am Montag auf Anfrage. Später habe man aber dann doch noch einmal richtig gefeiert. Krüger hatte mit seiner Band Zen Trip hier zahlreiche Konzerte gegeben. „Es ist traurig, ein echtes Stück Schwerter Musikgeschichte ist weg“, sagte er.
Ladenlokal soll Gaststätte bleiben
Vor vier Jahren, im April 2012 übernahm Wirtin Ulrike Engelmann-Surkamp „das Reich“. Schon nach ihrem Abitur hatte sie von 1979 bis 1980 als Kellnerin in der Gaststätte gearbeitet. „Guter Service, gutes Bier, guter Wein und gute Musik“ lautete damals das Konzept der Wirtin bei der Eröffnung.
Pächter und Getränkehändler Jörg Schmidt hielt sich über die Gründe der Schließung bedeckt, versprach aber: „Es soll weiter als Gaststätte betrieben werden.“ Ansonsten warte man auf den Pächterwechsel. Auch Besitzerin Ingrid Haver hat Interesse daran, dass die Fläche weiter gastronomisch betrieben wird.
Ausrichtungsort der Noisy Night
Die Szenekneipe „Im Reiche des Wassers“ war während der vierjährigen Bewirtung von Ulrike Engelmann-Surkamp regelmäßig auch Heimat für unterschiedliche Bands.
Ein besonderer Termin war die Noisy Night, ein „Veteranentreffen“ der Schwerter Musik-Oldies. Aber auch andere lokale Nachwuchs- und Szenebands spielten im „Reiche des Wasssers“ wie zum Beispiel D-Zug, Sharp Drezzed Men und Princess of Tremonia.
Das letzte Konzert wurde von der Rockabilly-Band „The Fret Jets“ abgehalten, die am Samstagabend Songs aus den 1950er bis 70er Jahren spielte. Ob das Reich, wie es von den Gästen genannt wird, weiterhin ein Raum für besondere Bands bleibt, ist ungewiss.