Zombies robben schreiend auf dem Boden den Besuchern entgegen.

© Reinhard Schmitz

Das Horrorhaus von Geisecke im Video: Am elektrischen Stuhl vorbei zu den Zombies

rnHalloween in Schwerte

Jedes Jahr zu Halloween lässt die Familie Schneider die Skelette, Zombies und andere Gruselwesen frei. Fans von nah und fern kommen in ihren Garten – in diesem Jahr vermutlich zum letzten Mal.

Geisecke

, 30.10.2021, 13:00 Uhr

Die Zombies gehorchen ihr. Markerschütternde Geräusche ausstoßend, beginnen sie mit feurig stechenden Augen über das Pflaster zu robben, sobald Patricia Schneider richtig in die Hände geklatscht hat. Wenn dann auch noch per Fernbedienung eine Nebelmaschinemaschine ihre giftig-bunten Schwaden über die hässlichen Wesen legt, wird es so richtig gruselig hinter dem Haus an der Geisecker Talstraße 54.

Soweit man blickt, blitzen überall Skelette, Körperteile und Blutlachen auf dem Grundstück hervor, das als der „Horrorgarten von Geisecke“ bekannt ist.

Wie eine begehbare Geisterbahn der Superlative

„Wir machen das seit fünf oder sechs Jahren“, berichtet Patrizia Schneider, die genauso wie ihr Mann Axel und Tochter Justine ein begeisterter Halloween-Fan ist. Alle drei Gärten rund um ihr Wohnhaus werden mittlerweile zu dem Fest am 31. Oktober zu einer begehbaren Geisterbahn der Superlative.

Immer wieder setzt die Familie neue Ideen um. In diesem Jahr beispielsweise ist ein Kopf unter eine Guillotine gekullert und sprüht der Stromkasten neben einem elektrischen Stuhl seine Funken.

Durch eklige Mullbinden geht’s ins Schlachthaus

Eine Plätzchen neben dem Swimmingpool hat sich in ein Schlachthaus verwandelt. Wer sehen will, wie dort ein Lebenddarsteller mit Messer und Köpfen hantiert, muss sich erst durch einen Wald von eklig anmutenden Mullbinden durchkämpfen, die von der Decke herunterbaumeln. „Wir haben sie vorher in Kaffee getränkt“, erklärt Justine Schneider die Farbe.

Der Hexenkessel fängt richtig an zu brodeln.

Der Hexenkessel fängt richtig an zu brodeln. © Reinhard Schmitz

Die Halloween-Familie ist erfinderisch. „Wir haben viel selbst gebaut“, erzählt Patrizia Schneider. Aus Stücken von Regenrinnen-Fallrohren entstanden von innen beleuchtete Baumstümpfe, aus handelsüblichem Bauschaum lebensgroße Skelette. Poolnudeln wurden mit schwarzem Lack zu Kerzenbündeln für den Hexentisch. Dazwischen verteilen sich Hunderte von Lichtern, deren Farben per Fernbedienung unbemerkt gewechselt werden können.

Lebenddarsteller tauchen urplötzlich aus dem Dunkeln auf

Allenthalten sind Schrecksekunden eingebaut. Mal muss man durch einen Tunnel aus riesigen Spinnennetzen schreiten, mal über das im Erdreich eingelassene Gitter einer alten Transportpalette, aus deren Ritzen Knochenhände nach den Schuhen zu greifen scheinen. Und Achtung: Es gibt unterwegs sogar weitere Lebenddarsteller, die Besuchern urplötzlich den Schreck in die Glieder jagen.

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Wer weiß, vielleicht taucht sogar ein Kettensägenmann aus dem Dunkeln auf. Eine Wahrsagerin soll sich ebenfalls angesagt haben. Die Kugel, aus der sie die Zukunft liest, liegt schon auf einem schaurige gestalteten Tisch bereit.

Horrorkinder und ein elektrischer Stuhl lehren Passanten schon vom Vorgarten aus das Gruseln.

Horrorkinder und ein elektrischer Stuhl lehren Passanten schon vom Vorgarten aus das Gruseln. © Reinhard Schmitz

Das Haus ist ein echter Hingucker. Schon beim Aufbau der Halloween-Dekoration blieben in den vergangenen Tagen immer wieder Leute am Vorgarten stehen, wo zwischen dem Buschwerk eine Monsterspinne ihren Kopf drehte. Oft fragten Kinder auch schon, ob sie hereinkommen könnten.

Doch das ist erst am Samstag (30.10.) und Sonntag (31.10.) möglich. Jeweils von Einbruch der Dunkelheit bis gegen 21 Uhr öffnet die Familie Schneider dann den Eingang für alle interessierten Besucher, die sich in die Gruselwelt hineintrauen.

Vieles hat Patricia Schneider selbst gebastelt: Die Skelette entstanden aus Bauschaum, der beleuchtete Baumstumpf war ein Stück Regen-Fallrohr.

Vieles hat Patricia Schneider selbst gebastelt: Die Skelette entstanden aus Bauschaum, der beleuchtete Baumstumpf war ein Stück Regen-Fallrohr. © Reinhard Schmitz

Wie immer ist der Eintritt frei. Wer möchte, kann eine Spende in eine Dose stecken, mit deren Hilfe dann beispielsweise Ersatz für verbrauchte Batterien gekauft wird. Im vergangenen Jahr – so erzählt Axel Schneider – klingelte am Tag nach dem Abbau überraschend ein Nachbar an: „Er hatte eine Kiste Bier unter dem Arm und ein paar Süßigkeiten – da habe ich mich richtig drüber gefreut.“

Vermutlich ist in diesem Jahr letztmals Gelegenheit, den Horrorgarten an der Geisecker Talstraße zu erleben. „Es wird zu groß“, sagt Patrizia Schneider. Deswegen überlege die Familie einen Umzug ins Geisecker Schützenheim. Dort sei man nicht nur wettergeschützt. Auch könne die Elektrik dann stehen bleiben, die im Freien immer abends vorsorglich abgebaut werden muss. Diebe lassen sich vom Horror nicht abschrecken.

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