
Heiko Mühlbauer war am 14. Juli 2021 in Hagen-Hohenlimburg unterwegs, berichtete dort von den ersten Folgen des Unwetters, bevor es im Laufe des Tages und der darauffolgenden Nacht noch schlimmer werden sollte. Britta Linnhoff hat sich ein Jahr später an selber Stelle umgesehen. © Montage Sauerland
Hohenlimburg im Juli 2021 – und an selber Stelle ein Jahr später
Video-Vergleich
Die Stadt Hagen traf das Unwetter 2021 mit voller Wucht. Als es in Schwerte noch ruhig war, war Heiko Mühlbauer im benachbarten Hohenlimburg unterwegs. Wie ist die Situation ein Jahr später?
Kurz hinter der Schwerter Stadtgrenze hatte der Starkregen im Sommer 2021 zuerst in Hagen für überflutete Straßen gesorgt. Hohenlimburg hatte es besonders hart getroffen.
14. Juli 2021, es ist nach Mittag: In Schwerte ist es zu diesem Zeitpunkt ruhig. Die Feuerwehr vermeldet keine Einsätze – bis zum Mittwochabend des vergangenen Jahres bleibt es so. Dann trifft der Starkregen auch Schwerte, die Ruhrwiesen, das Elsebad.
Stunden vorher ist Chefreporter Heiko Mühlbauer bereits im benachbarten Hagener Stadtteil Hohenlimburg unterwegs. Eine andere Welt, wie er bei seiner Rückkehr nach Schwerte erzählt.
Heftige Regenfälle haben in Hagen in der Nacht zu überfluteten Straßen und voll gelaufenen Kellern geführt. Hunderte Notrufe gehen bei der Feuerwehr ein. Ein Altenheim am Hohenlimburger Schloss muss evakuiert werden.
Die Feuerwehr soll teils machtlos gegen die enormen Wassermassen sein, heißt es zu diesem Zeitpunkt. Hänge rutschen ab, Bäume stürzen um. Viele geparkte Autos versinken in den Fluten. Betroffen ist auch der gesamte Bahnhof in Hohenlimburg: Geröll auf den Gleisen, massig Schlamm im Tunneleingang.
Ein Jahr später:
Ein Jahr später, im Juli 2022, könnte der Gegensatz krasser nicht sein: Im Sommer 2022 nähern sich die Temperaturen der 30-Grad-Marke; es ist schwül, aber trocken, kein Tropfen fällt.
Wie sieht es zwölf Monate nach der großen Flut in Hohenlimburg aus? Wir sind den Weg der Wassermassen nach einem Jahr noch einmal abgegangen. Nichts erinnert hier mehr an die Katastrophe aus dem vergangenen Jahr, als das Wasser durch die Straßen schoss, Gullydeckel nach oben drückte und die Unterführung des Bahnhofs mit Schlamm und Geröll zuschüttete.
Wir waren unterwegs in der Herrrenstraße und in der Oberen und Unteren Isenbergstraße. Hier sitzen heute die Menschen im Café und plaudern. Ganz vergessen ist die Flut aber nicht. Zu den Gästen zählt an diesem Tag auch Kyriakos Panon. Eigentlich, sagt der gebürtige Hohenlimburger, sei er fast immer hier. Ja, auch an diesem besonderen Tag vor einem Jahr.
Er kann sich noch gut erinnern, was hier los war, als ein Mann fast in dem Schlamm in der Bahnhofsunterführung stecken geblieben sei. Aber auch er stellt fest: Auf den ersten Blick ist alles wieder heile – nur der Aufzug mache immer wieder schlapp. Ob das mit dem Hochwasser im Sommer 2021 zu tun hat? Panon zuckt mit den Schultern.
Im Video: Chefreporter Heiko Mühlbauer unterwegs in Hohenlimburg, er schildert die Situation an diesem für die Hagener so prägenden Tag im Juli vergangenen Jahres. Ein Jahr später ist Reporterin Britta Linnhoff genau diesen Weg abgegangen. Wir haben die Videos für Sie nebeneinandergestellt: Hohenlimburg 2021 – und an selber Stelle ein Jahr später.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.

Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
